laut.de-Kritik
Der Berliner kickt deep und technoid nach vorn.
Review von Daniel StraubPopkulturell geschulte Leser denken bei dem Titel natürlich sofort an Österreichs einzigen wirklichen Popstar, dessen Abschiedswerk ebenfalls "Out Of The Dark" hieß. Doch während Falco längst seinen Platz in der Geschichte eingenommen hat, steht der Wahlberliner Produzent und DJ Oliver Deutschmann mit beiden Beinen fest im Leben. Diese Tatsache unterstreicht er jetzt mit dem Release seines ersten Albums.
Der Longplayer erscheint auf Vidab Records, das Deutschmann zusammen mit Stephan Hill betreibt. Seit der ersten Veröffentlichung 2007 hat sich Vidab Records immer wieder durch schöne Releases ins Gespräch gebracht. Meist schön deep, gibt das Label seinen Maxis aber auch genügend Techno mit auf den Weg. Diese Mischung sicherte schon einigen der ganz frühen Vidab-Tracks wie "One Cell" von Wouldbenice und "Siam Reap" von Labelchef Deutschmann selbst einen Stammplatz in zahlreichen DJ-Cases.
Mit seinen Maxi-Releases verschaffte er sich nicht nur auf dem eigenen Label Gehör, sondern auch auf befreundeten Imprints, wie auf dem von Tristen betriebenen Label Aim. Klare Sache aber auch, dass es für sein Debütalbum kein anderes Label als Vidab geben konnte. An die sehr gute Qualität seiner Maxi-Veröffentlichungen knüpft er nun mit den zehn Tracks auf "Out Of The Dark" nahtlos an. Allerdings lässt er die housigen Bezugspunkte in seinen Produktionen nicht ganz so prominent aufscheinen und gibt stattdessen technoidem Drive den Vorzug.
Das deepe Feeling konserviert Oliver Deutschmann vor allen Dingen in den mächtigen Basslines, die über die letzten Jahre ja zu einem Markenzeichen seiner Produktionen geworden sind. Stücke wie "Sadness Descends", "Space Desert" und "L.O.V.E." leben ganz entscheidend von den Melodieveränderungen im Tiefbassbereich. Eine Wiederauflage erlebt sein erster Clubhit "Siem Reap", den er für "Out Of The Dark" im Studio nochmal etwas aufgefrischt hat.
So ist "Out Of The Dark" ein feines Album, das sich voll und ganz im Club zu Hause fühlt. Für alle DJs bilden die zehn Tracks eine wunderbare Fundgrube. Die Tracks sind emotional und haben gleichzeitig den nötigen Kick nach vorne. Fein.
Noch keine Kommentare