laut.de-Kritik
Ein vierminütiges Loblied auf sein erregtes Glied.
Review von Thomas HaasAlbentitel können ziemlich abschreckend wirken. Aber aufgepasst: Wer naiverweise annimmt, "H.A.Z.E." stehe für PAs breit gefächerte Kenntnis verschiedener Sorten des speziellen grünen Krauts, hat weit gefehlt.
Stattdessen soll der Titel ein Akronym darstellen, steht für "Hoffnung, Auferstehung, Zerstörung, Ende". Der Sinn dahinter eröffnet sich mir jedoch auch nach mehreren Hördurchgängen nicht. Viel falsch verstanden kann ich, bei aller Bescheidenheit, aber auch nicht haben. Furchtbar viel zu verstehen gibt es nämlich nicht.
Deshalb folgt nun eine kurze Zusammenfassung der Themen, denen sich PA Sports auf "H.A.Z.E." zunächst ausgiebig widmet: Er fährt ein sehr, sehr schnelles Auto. Bezahlt wurde selbiges natürlich aus der Portokasse. Genau! Von dem Geld, das du niemals sehen wirst. Auch nicht deine Freundin, die PA Sports übrigens schon längst hatte.
Wenn inhaltlich schon gähnende Langeweile herrscht, wieso dann nicht auch gleich musikalisch? Muss sich wohl auch Parham Vakili, so PAs bürgerlicher Name, gedacht haben. "H.A.Z.E." klingt über weite Teile äußerst belanglos und uninspiriert. Zwar rappt der Irani unbestritten solide. Ab und an schleicht sich sogar ein witziger Vergleich oder eine nette Reimkonstruktion ein. Auf Dauer bewegt sich das aber allerhöchstens im gesicherten Mittelfeld.
Zu viele Lines und Songs verlieren schon nach einmaligem Hören ihren Reiz. Oder haben erst gar keinen, wie zum Beispiel "Karmagra", ein knapp vierminütiges Loblied auf PAs erregtes Glied. Oder "Unbekannter Teilnehmer", ein unsäglicher Telefonat-Konzeptsong. Auch die Beats erscheinen trotz rar gesäter Ausnahmen alles andere als innovativ. Zwar drücken die Bässe und die Hi-Hats klickern im Sechzehnteltakt, selbiges Spiel kennt man aber schon zur Genüge.
Zu allem Überfluss hat sich PA Sports für die Platte auch noch eine für ihn fragwürdige Devise vorgenommen: "Sei Musiker. Sei nicht nur Rapper". Diese äußert sich – man befürchtete es bereits - in den berühmt-berüchtigten gesungenen Hooks. Doch Entwarnung: Einerseits verzichtet der Gute auf Autotune-Effekte, andererseits hört sich das Ganze in Relation zu etlichen Fehltritten von Rapperkollegen doch ganz annehmbar an.
Manchem mag diese Entwicklung recht überraschend vorkommen, zeichnete PA auf seinen letzten Alben doch eher getrübte Stimmung aus, nicht etwa melodische Refrains. All diejenigen werden sich vermutlich mit dem letzten Drittel der Platte anfreunden können. Diese steht nämlich in völliger Divergenz zum restlichen Album-Kontext. Plötzlich weint PA über die "Letzte Nacht" oder stellt sich die große Frage nach dem "Warum?".
Mit Vielfalt hat das jedoch nicht einmal im Ansatz etwas zu tun. Wer mir gerade eben noch weismachen wollte, dass er gleichzeitig drei Frauen beglückt, braucht fünf Songs später nicht zu beteuern, wie sehr er seine Fehler gegenüber seiner Ex bereut. Hatte das Format "Album" nicht irgendwann einmal etwas mit Schlüssigkeit zu tun?
Zumindest sympathisiert man mit dieser ehrlicheren Seite von PA Sports deutlich mehr. Auch wenn einige Songs ihrer Weinerlichkeit wegen arg an den Nerven zerren, merkt man, dass sich der junge Herr Gedanken gemacht und Fragen gestellt hat, die so abwegig gar nicht erscheinen. Rätselhaft bleibt mir hingegen, welches Pferd ihn bei der Entscheidung geritten hat, den ehemaligen DSDS-Gewinner Mehrzad Marashi in "Lass Los" zu featuren, der nebenbei den Inbegriff einer cheesy Hook abliefert.
Letztendlich habe ich eine eigene Definition für "H.A.Z.E." gefunden: Meine Hoffnung, hier auf ein durchdachtes Rap-Album zu treffen, wurden schon von Anfang an radikal zerstört. Doch wie jeder weiß, kommt das Beste zum Schluss. So auch in diesem Fall. Der krönende Abschluss: das Ende.
10 Kommentare mit 3 Antworten
solide rappen tut er, ja. das wars aber auch schon. eine der uninteressantesten figuren des deutschrap überhaupt, für mein befinden.
ich find den gut. seine 100bars und einige tracks von machtwechsel und so haben mir gut gefallen. haze hab ich noch nich gehört aber es soll weniger druckvoll sein als machtwechsel und weniger diss tracks. aber ich mag pa
auf dem cover steht aber "anfang" und nicht "auferstehung"
lieber thomas haas, du toller musikjournalist! bitte vermeide demächst in deinen hochgestochenen albumanalysen rechtschreibfehler, ja? könnte zu kredibilitätsverlust führen;)
*demnächst
twitterdotcomslashiamConsiliere!
Nein!
Cüüüüss, #typischdeutsch wird hier wieder Alles kleingeredet und "bemängelt". Das betrifft unter Anderem auch alle anderen Reviews von Ihnen, über den Künstler Pa Sports.
Ziehen Sie den Stock aus dem Arsch!!!! Dass ich nicht lache! Sie Herr Haas, sollten erst ein Mal besser recherchieren, bevor Sie ihre Klappe aufmachen und im Namen von Laut.de kommentieren! H.A.Z.E steht für Hoffnung ANFANG Zerstörung Ende und nicht das, was sie meinen, darunter verstanden zu haben.
Somit ergibt sich das Konzept des Albums und dessen zusammengestellten Songs, tadellos.
Sie müssen offensichtlich unter Errektionsproblemen leiden, anders kann ich mir ihre neiderfüllte Kopfzeile nicht erklären.
Sehen Sie, Hip Hop ist nicht jedermanns Sache. Schreiben Sie lieber für die Bi*dzeitung . Dort sind Mensche wie Sie, die selber in ihrem Leben nichts erreicht haben und es nötig haben, Andere schlecht zu reden, um wiederrum Selber besser darzustehen, besser aufgehoben.
Was die Beats betrifft, da stimme ich Ihnen aber zu. Ein lyrisch Hochbegabter wie Pa Sports sollte generell auf besseren Beats rap
pen.
Wenn Deine Lehrerin Deine Diktate korrigiert bekommt sie vermutlich einen Heulkrampf...wärst Du doch mal lyrisch bloß auch so ein Hochbegabter wie PA Sports.