Passenger - " Passenger"

Die Idee, Thrash- und Death Metal-Roots der Hauptbands mal etwas außen vor zu lassen und alles etwas songorientierter und dynamischer aufzuziehen, gibt es schon seit Mitte der Neunziger. Nun geht Passenger (ehemals Cliff) an den Start, lange Zeit nur ein Sideproject von Niclas Engelin (Gardenian, Ex-In Flames) und Patrik J. Sten (Ex-Transport League).

Zusammen mit den etwas später dazugestoßenen restlichen zwei Vierteln des Quartetts Anders Fridén (voc, In Flames) und Håkan Skoger (b, Headplate) haben Passenger es geschafft, dass das Sideproject mal eben einen internationalen Platten-Vertrag abwirft. Aufgepoppter Dark Metal steht auf der Tagesordnung. Die Melange aus heiter bis melancholischen Lyrics und der meist cleanen, charismatischen Stimme des Vorsängers Anders ist gelungen. Die Band erzeugt eine emotionsgeladene Atmosphäre und erzählt vor allem mit jedem Song eine kleine Story.

Anders ist über die Jahre stimmlich sehr gereift, doch den eingeschworenen In Flames-Fans könnten sich angesichts des ungewohnt klaren Klangs wohl die Nackenhaare aufrichten. So ganz entfernt sich der Vierer jedoch auch wieder nicht von seinen musikalischen Wurzeln. Ziel war es lediglich, auf dem neuen Silberling harte und groovende Sounds in eingängige Songs zu verpacken und das funktioniert recht gut. Bei "In Reverse" und "Just The Same"“ mischen sich rotzige Gitarren und Anders Stimme zu einer bedrohlich-faszinierenden Klangkulisse. Mit "Circles" und "Eyes Of My Mind" beweisen Passenger zudem, dass sie auch balladeske Stücke überzeugend rüberbringen können.

Die Scheibe ist überdies auch klasse abgemischt. Das Album stammt komplett aus dem Fredman-Studio, wo auch Patrik arbeitet. So konnten Passenger optimal die eigenen Vorstellungen realisieren. Der erdige und kraftvolle Sound der Band überzeugt. Passenger hat was für jeden Fan der etwas härteren Klänge, egal aus welcher Richtung er kommt.