laut.de-Biographie
Phillie MC
Mit 16 schrammelte er in einer Punkband, mit 18 bastelte er nächtelang an Samples mit seinem Amiga 500 herum, im Mai 2001 bringt Phillie MC mit 27 seine Debutsingle heraus. "Unkraut" rappt gegen rechten Straßenterror, denn Phillie MC versteht sich als "kritischer Gesellschaftsbürger".
In einem Kaff bei Holzminden wuchs der Hip Hop-Artist als Einzelkind auf, von der siebten bis zur zehnten Klasse war er in einem Internat - schon damals bekam er mit seinem angepunktem Outfit ständig Ärger mit Rechten. Mit "70 Prozent Faschos" hatte er damals das Vergnügen, erinnert er sich, er bekam "nahezu jeden Tag eine aufs Maul".
Seine Musik verarbeitet diese Erfahrungen, seine Texte sind politisch. Gerade der alltägliche rechte Straßenterror ist in "Unkraut" sein Thema: "Das ist leider nicht nur bei uns so, sondern auch in anderen Ländern, nur bei uns ist es am schlimmsten, deshalb müssen wir was ändern."
Pillie MC beschränkt sich bei seinem politischen Engagement nicht nur auf seine Lyrics - in diesem Jahr tingelte er mit der namhaft besetzten Hip Hop-Ini "Die Leude wolln, dass was passiert" durch Ostdeutschland. Mit Hip Hoppern wie Blumentopf und Torch beteiligte er sich mit Konzerten und Veranstaltung gegen rechte Gewalt. "Gerade im Osten der Republik ist dieser Terror zum Alltag geworden", ist die Einschätzung der Polit-Rapper.
Neulich bekam Phillie MC es wieder ab - kahlrasierte Typen in Springerstiefeln jagten ihn durch Hamburg und vermöbelten ihn. "Ich hab' jetzt ungefähr 14 blaue Flecken, zwei geprellte Rippen und jede Menge Schürfwunden", klagte er danach. Und das, obwohl es sich nur um die Dreharbeiten zu seinem Videoclip drehte.
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