Porträt

laut.de-Biographie

Poison Idea

Jerry A. und seine wechselnde Besatzung gelten als ganz große Fährmänner des Hardcore. 1980 in Portland gegründet, prägen Poison Idea die Idee von schneller, wütender und harscher Rockmusik grundlegend.

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In den 90ern integrieren Jerry A. und Kollegen, inspiriert vornehmlich von Motörhead, auch Heavy Metal-Einflüsse in ihren Sound. Nach einer ersten inkonsequenten Auflösung 1993 gehen Poison Idea 2017 endgültig in die Annalen der Hardcoregeschichte ein.

Nach der Bandgründung debütieren A., Gitarrist Tom Roberts, Bassist Chris Tense und Drummer Dean Johnson drei Jahre später mit der EP "Pick Your King". Schon damit etablieren Poison Idea nachdrücklich ihre Marke: Aggressiver, nihilistischer Hardcore prägt die 13 Tracks in 16 Minuten. Inhaltlich dominiert eine fatalistische Weltsicht, klanglich zollt der Vierer Vorbildern wie Black Flag, Discharge und den Germs Tribut.

Geprägt von einem Speiseplan aus Drogen, Alkohol und Junkfood, besitzen Poison Idea zum Zeitpunkt der Veröffentlichung ihrer Langspielpremiere "Kings Of Punk" (Taang! Records, 1986) nicht nur im übertragenen Sinn viel Gewicht in der Szene. Der Boulevard weiß: 150 Kilo zeigt die Waage auch beim leichtesten Mitglied seinerzeit an. Gitarrist Roberts benennt sich passenderweise beim beeindruckenden Stand von 225 Kilo in "Pig Champion" um. 2006 stirbt er, der Konzerte zwischenzeitlich nur noch im Sitzen spielen kann, aus ungeklärten Gründen.

Ihr musikalisch gewichtigstes Statement liefern die US-Amerikaner allerdings 1990 mit dem in der Szene heftig gefeierten "Feel The Darkness" auf dem legendären Label Epitaph ab. Hierauf vereinen Poison Idea klassische Hardcore-Tugenden mit der Zugänglichkeit von Hardrock, ohne in jegliche Richtung irgendwelche Konzession zu machen.

Körperliche Eskapaden prägen auch das jüngere Bild der Band. Im Verlauf einer Europatour 2012 etwa zieht sich Jerry A. eine Fußinfektion zu. Die Ärzte raten ihm, die verbleibenden Konzerte abzusagen und sich in medizinische Behandlung zu begeben. A. lehnt ab, spielt die Gigs zu Ende – und muss sich infolgedessen nach der Rückkehr in die Heimat zwei Zehen amputieren lassen. Nihilistischer Punk as fuck, eben.

Rückblickend zählen Poison Idea zu den meistverehrten und -gecoverten Hardcore-Bands überhaupt. Ihr Einfluss erstreckt sich von Pantera, Napalm Death und Machine Head über die skandinavischen Jeansrocker Turbonegro bis hin zu Mainstream-Superstars wie Nirvana.

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