laut.de-Kritik

Das mit Abstand härteste Poisonblack-Album.

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Poisonblack ziehen das Tempo in Sachen Veröffentlichungen ein wenig an und legen nun schon zwei Jahre nach "Lust Stained Despair" mit einem verdammt starken "A Dead Heavy Day" nach. Nicht nur können die Finnen mit der Scheibe das Niveau der vorherigen Veröffentlichung locker halten, sie schwimmen sich auch endgültig von der Sentenced-Vergangenheit frei.

Die Melodieführung bei Poisonblack unterscheidet sich inzwischen grundlegend von Villes alter Band. Das verdammt bluesige Intro "Introuder" bringt einen erst einmal auf eine falsche Fährte, denn "A Dead Heavy Day" ist das mit Abstand härteste Poisonblack-Album und stellt auch so manche Sentenced-Scheibe in den Schatten.

Schon mit "Diane" dürfen die Gitarren ordentlich braten und die Doublebass kräftig hämmern. Hat man sich erst daran gewöhnt, dass Ville etwas heiserer und trockener singt als auf den letzten Scheiben, dann gibt es eigentlich kein Halten mehr.

Die Rockschiene fahren sie auf dem Album noch öfters, auch wenn der heisere Gesang vor allem bei "Left Behind" für viele den Knackpunkt darstellen könnte. Daran gewöhnt man sich aber mit der Zeit und schon bei "Bear The Cross" fällt es kaum mehr ins Gewicht.

Mit der Nummer haben sie eindeutig den richtigen Song als Videosingle ausgewählt, denn er geht sofort ins Ohr und rockt straight nach vorne. Ebenfalls sehr straight und simpel, aufgrund der tiefer gestimmten Gitarren aber trotz gedrosselten Tempos sehr düster und bedrohlich rockt "My, Myself And I".

Doch Poisonblack wären keine Finnen, wären auf dem Album nicht auch erstklassige Tracks für die "blue hours". Dem Titel gemäß ist "A Dead Heavy Day" ein wahrer Melancholie-Brocken, der zwar im balladesken Tempo, aber mit sehr schweren Riffs beinahe zu Tränen rührt. Vor allem dank der fragilen Klaviermelodie, die sich durch den ganzen Song zieht und auch den Ausklang markiert.

Dazu gesellt sich mit "X" ein balladesker, zunächst sehr reduzierter Walzer, der zum Refrain hin an Volumen zulegt. Würde hier alleine der 3/4-Takt den perfekten Rahmen für ein Video abgeben, bilden die düster-makabren Texte eine schöne Ergänzung.

"Human-Compost" fährt im Anschluss erst mal wieder die Rockschiene und hätte dank der nur sporadisch eingesetzten Keys und der typischen 'Ich-knipps-mir-die-Lichter-aus'-Thematik auch am ehesten noch auf eine Sentenced-Scheibe gepasst. Das Energielevel halten Ville und Co. auch mit dem zügigen "Hatelove" und "Lowlife" hoch.

"The Days Between" ist zwischendrin wieder eher balladesk angehaucht und auch das fast achtminütige "Only You Can Tear Me Apart" zelebriert zum Abschluss nochmal feinste Melancholie. "A Dead Heavy Day" mag auf den ersten Eindruck nicht ganz an "Lust Stained Despair" heran reichen, doch die Scheibe wächst mit jedem Durchlauf und wer den Vorgänger mochte, wird auch an der aktuellen Veröffentlichung seinen Spaß haben.

Trackliste

  1. 1. Introuder
  2. 2. Diane
  3. 3. Left Behind
  4. 4. Bear The Cross
  5. 5. A Dead Heavy Day
  6. 6. Me - Myself - I
  7. 7. X
  8. 8. Human-Compost
  9. 9. The Days Between
  10. 10. Hatelove
  11. 11. Lowlife
  12. 12. Only You Can Tear Me Apart

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