Porträt

laut.de-Biographie

Possessed

1983 beginnen Gitarrist Mike Torrao und Drummer Mike Sus in einer Garage in San Francisco damit, ihren Helden Venom und Exodus nachzueifern: Possessed sind geboren.

Possessed - Revelations Of Oblivion Aktuelles Album
Possessed Revelations Of Oblivion
Comeback der Thrash-Legenden.

An ihrem ersten Sänger Barry Fisk haben sie nicht lange Freude, da dieser Selbstmord begeht. Mit Jeff Becerra (anfangs auch Bass), der so ziemlich zum ersten Mal die Death-Growls einführt, und Gitarrist Brian Montana machen sie weiter und erhalten schließlich von Brian Slagel (Chef von Metal Blade Records) das Angebot, einen Song auf der Metal Massacre Compilation Pt.6 drauf zu packen. Combat Records werden sehr schnell auf die Kalifornier aufmerksam und bieten ihnen einen Vertrag an.

Somit erscheint 1985 das Debüt "Seven Churches", auf dem aber nicht mehr Montana die zweite Gitarre spielt, sondern eine Nase namens Larry LaLonde. Mit auf der Scheibe ist ein Stück, das später ein ganzes Genre den Namen verpassen sollte: Death Metal. "Seven Churches" wird von den Jungs, die alle noch aufs College gehen, in den Osterferien eingespielt und avanciert schnell zum bestverkauften Album von Combat Records. Schon das Cover zeigt, dass Possessed gerne mit Satanismus für Kontroverse sorgen; das umgedrehte Kreuz sorgt bei den amerikanischen Moralaposteln natürlich für helle Aufregung.

Den Standard des Debüts können die vier Jungfüchse mit "Beyond The Gates" leider nicht halten, was nicht zuletzt am schlechten Sound der Platte liegt. In den USA kommt die Scheibe stilgerecht an Halloween auf den Markt, zieht aber lange nicht so viel Aufmerksamkeit auf sich, wie der Vorgänger. Somit touren sie etwas durch Nordamerika und nehmen im Frühjahr '87 die EP "The Eyes Of Horror" auf, die einen wesentlich fetteren Sound hat, für den LaLondes Gitarrenlehrer Joe Satriani verantwortlich ist. Vom Anfänglichen Satanismus ist nicht mehr viel geblieben, aber die musikalischen Fähigkeiten der Musiker sind beachtlich gestiegen.

Doch irgendwie scheint die Sache nicht mehr zu funktionieren und nach der EP verabschieden sich Larry, Mike Sus und Jeff von der Band und gehen ihre eigenen Wege. Mike Torrao versucht noch einige Zeit mit anderen Musikern weiterzumachen, bringt aber nur zwei Demos und '93 ein paar Shows im Vorprogramm der damals durchstartenden Machine Head zustande, bevor er es endgültig aufgibt.

Für seinen ehemaligen Kollegen Jeff läuft es noch übler. Er wird '89 angeschossen und ist seitdem von der Hüfte abwärts gelähmt. LaLonde hingegen wandelt sich musikalisch sehr und zockt seit Jahr und Tag bei den Weirdos von Primus. Mike Sus kehrt der Musik den Rücken und schließt ein Psychologiestudium abg.

Lange Zeit ist es ruhig um die Band, doch 2007 ist es einmal mehr das Wacken Open Air, das den Stein ins Rollen bringt: Jeff Becerra bekommt das Angebot, mit Possessed auf dem Festival aufzutreten. Da von seiner alten Truppe aber keiner Bock hat, holt er sich einfach die Jungs von Sadistic Intent als Verstärkung. Jeff hat anscheinend wieder Blut geleckt, denn es kommt zu immer mehr Konzerten und sogar Touren.

Im Laufe der Jahre wechselt das Line-Up immer wieder und es erscheinen die üblichen Live-Alben und Boxsets. Tatsächlich beginnen sie 2012 auch damit, an neuen Songs zu arbeiten, die auch live sporadisch zum Einsatz kommen. Es dauert aber weitere fünf Jahre, ehe ein Deal mit Nuclear Blast in trockenen Tüchern ist. Und siehe da, im Mai 2019 steht "Revelations Of Oblivion" in den Regalen und dürfte manchem Old School-Fan nicht nur die Augen anfeuchten.

Instrumental stehen ihm die beiden Gitarristen Daniel Gonzalez (Gruesome) und Claudeous Creamer (From Hell) zur Seite sowie Drummer Emilio Marquez und Basser Robert Cardenas, die beide noch bei Engrave zocken. Die Produktion der Scheibe übernahm Hypocrisy- und Pain-Mastermind Peter Tägtgren.

Alben

Surftipps

  • Possessed

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