laut.de-Biographie
Powerman 5000
In Boston bläst einem nicht nur wetterbedingt ein recht frischer Wind durch die Nüstern, auch musikalisch gibt's die ein oder andere Vollbedienung zu verzeichnen. So stammen auch Powerman 5000 aus der nordamerikanischen Küstenstadt.
Sänger Spider One (bei dem es sich um niemand anderen, als den kleinen Bruder von Rob Zombie handelt) und Drummer Al 3 (aka Al Pahanish) gründen die Band, nachdem sie feststellen, dass ihre gemeinsamen musikalischen Vorlieben irgendwo zwischen Black Sabbath und Public Enemy anzusiedeln sind. Basser Dorian 27 (aka Dorian Heartsong), Klampfer Adam 12 und Percussionist Jordan - die sich alle mehr oder weniger von der Berklee Music School her kennen - komplettieren das Line-Up.
Zusammen lassen sie es mächtig krachen und betouren so ziemlich jeden Club an der Ostküste. Die 500 Kopien vom "A Private Little War"-Demo sind innerhalb von drei Wochen ausverkauft und der wiederholt erste Platz im Boston Phoenix/WFNX Readers Poll scheint durchaus gerechtfertigt. 1995 kommt über Curve Of The Earth Records endlich die das Debüt "True Force" raus, das auch das Interesse größerer Labels weckt. Der Deal mit Capitol Records kommt aber nicht zustande. DreamWorks SKG bringen ein Jahr später "The Blood Spat Rating System" heraus, das '97 unter dem Titel "Mega!!Kung Fu Radio" mit zwei neuen Songs und neuem Artwork remixt, remastered und neu aufgelegt wird.
Inzwischen gehören nur noch Spider, Al, Dorian und Adam zur Band, die mittlerweile in Los Angeles residiert. Nach diesen Wirrungen beweisen sie erneut, dass sie eine Live-Band sind, und gehen mit allem und jedem (u.a. Marilyn Manson, Limp Bizkit, Kiss und Korn) auf Tour. Auch ein Besuch bei Conan O'Brian ist drin, bevor sie 1998 ins Studio gehen, um am Nachfolger für "Mega!!..." zu arbeiten.
Dieser hört auf den Namen "Tonight The Stars Revolt!" und macht genau da weiter, wo "Mega!!..." aufgehört hat. Die Texte sind genauso wirr und schräg wie zuvor, und man erkennt auf's Neue die Verwandtschaft zu Rob Zombie der auf dem Track "When Worlds Collide" auch zum Micro greift. Ganz nebenbei ist M 33 (aka Mike Tempesta), der neben Jordan als zweiter Gitarrist in die Band kommt, der Bruder von John Tempesta. Dieser verdient(e) seine Brötchen sowohl bei White Zombie, als auch bei Rob Zombie. Inzwischen ist die Band auch nach L.A. umgezogen.
Für 2001 ist nach einer Tour mit Metallica und Korn eine neue Scheibe angekündigt. Doch anstatt, dass "Anyone For Doomsday?" irgendwann das Licht der Welt erblickt, gibt es Zoff mit dem Label und die Songs verschwinden zunächst wieder in der Schublade. Kurze Zeit später packen Al und Dorian ihre Koffer. Für die beiden steigen Drummer AD 27 (aka Adrian Ost) und Basser Siggy Siursen ein, mit denen sie Sevendust, Static X und Nonpoint auf Tour begleiten. Danach gehen sie wieder ins Studio und kommen tatsächlich mit dem neuen Album "Transform" wieder zurück. Das Album klingt deutlich erdiger, nicht mehr so verspielt und versponnen, sondern mit einem Schuss mehr Alternative.
Anschließend steht eine weitere Rundreise an, zunächst mit Spineshank und Adema, und im Anschluss mit Mudvayne und V Shaped Mind. Von letzterer Tour müssen sie aber abspringen, da das Label erneut Probleme macht. Während es im Powerman Camp ein wenig ruhig wird, springt Drummer Adrian bei Society 1 und Dope ein paar mal live ein und Klampfer Mike bastelt mit Ex-Rob Zombie-Gitarrist Riggs am Debüt von dessen Soloband Scum Of The Earth. Der Stand der Dinge bei Powerman 5000 ist dadurch eine ganze Zeit lang ziemlich unklar.
Dann erscheint aber eine Best Of namens "The Good, The Bad And The Ugly: Vol. 1" und Spider kündigt an, dass die beiden neuen Gitarristen auf die Namen Terry Corso (Ex-Alien Ant Farm) und Johnny Rock (Half Cocked) hören. Mit den beiden Klampfern gehen sie in den USA auf Headlinertour und anschließend auch ins Studio. Anfang Oktober melden sie sich über DRT Records endliche mit der neuen Scheibe "Destroy What You Enjoy" zurück.
Der Stil von Powerman 5000, irgendwo zwischen Schwanzrock und Industrial, ist eher ein US-Phänomen. In Europa weitgehend unbekannt, fristen sie auf dem alten Kontinent ein Nischendasein.
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