laut.de-Kritik

Ins Leben zurück gekämpft.

Review von

Holla, da haben Primal Fear aber einen raus gehauen. Schon das 2020er Album "Metal Commando" knallte amtlich. Doch mit "Code Red" legt die deutsche Power-Metal-Institution nun noch einige Härtegrade drauf. Das Sextett zeigt sich auf seinem 13. Studioalbum angriffslustig und mit Biss.

Dies ist wohl auf Mastermind und Produzent Mat Sinner zurückzuführen, der in den zurückliegenden drei Jahren mit schweren gesundheitlichen Problemen zu tun hatte, sich aber ins Leben zurück gekämpft hat. "Ich war eigentlich schon tot und habe die Kurve gerade noch mal gekriegt", sagt er in aller Deutlichkeit.

Drei Jahre, nachdem Primal Fear mit "Metal Commando" erstmals in die Top-Ten der Charts stürmte, erfüllt die auf allen Positionen bestens besetzte Band auf "Code Red" sämtliche Anforderungen des Power Metals: Ein stampfende Banger wie der Opener "Another Hero" mit Priest-Schlagseite kooperiert mit dem knallharten fast schon thrashigen "Cancel Culture". "Deep In The Night" groovt wie Sau und ergänzt sich wunderbar mit einer klassischen Metal-Hymne wie "The World Is On Fire". Mit dem epischen und sehr emotionalen "Their Gods Have Failed" und "Forever" gibt es sogar zwei Balladen.

Die drei Gitarristen überzeugen mit gekonnten Riffs und Soli, und Ralf Scheepers beweist mit seiner variabel einsetzbaren Stimme, dass er zu den Top-Power-Metal-Sängern in Deutschland zählt.

Allerdings halten nicht alle Songs das Qualitätslevel, und mit fast 56 Minuten Spielzeit ist das Album zu lang geraten. Mehr Kompaktheit hätte der Platte sicherlich gut getan. Auch fehlen die überraschenden Momente, das Vorgängerwerk fiel abwechslungsreicher aus. Dafür konzentriert sich die Band darauf, was sie wirklich gut kann: Harten, breitbeinigen Powermetal.

Trackliste

  1. 1. Another Hero
  2. 2. Bring That Noise
  3. 3. Deep In The Night
  4. 4. Cancel Culture
  5. 5. Play A Song
  6. 6. The World Is On Fire
  7. 7. Their Gods Have Failed
  8. 8. Steelmelter
  9. 9. Raged By Pain
  10. 10. Forever
  11. 11. Fearless

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