laut.de-Kritik
Die Indie-Rocker aus dem Emsland sind auf dem richtigen Weg.
Review von Amelie KöpplIrgendwo im Emsland haben ein paar Jungs zusammen gefunden, um klassischen Indierock zwischen Editors und Interpol unter die Leute zu bringen. "With Your Hands We'll Conquer" ist voll von kleinen Ohrwürmern, Uptempo-Balladen und ein bisschen Postrock.
Im Kern geht es um Liebe, Jugend, Zorn. Doch was macht die Platte darüber hinaus so besonders? Ganz einfach, sie trägt einen ansteckenden Keim in sich, der sich nur durch intensives Betanzen zähmen lässt.
"Black Feather" zum Beispiel. Ihr Debüt eröffnen Razz mit minimalistisch hallenden Riffs und einer ungewöhnlichen Stimme für einen so jungen Kerl. "I'll Be Your Ghost" steppt weiter auf der dramatischen und tanzbaren Postrock-Schiene, "Blink Of An Eye" fühlt sich an wie ein übel verzerrter Two Door Cinema Club-Song in Moll. "Rising Tide" und "Youth & Enjoyment" lassen erneut eine große Nähe zu den britischen Vorbildern durchscheinen.
Die Band selbst ist live ein echtes Highlight. Auf den ersten Blick sind sie mit durchschnittlich unter 20 zu jung für das was sie machen, auf den zweiten Blick sind sie genau auf dem richtigen Weg.
"With Your Hands We'll Conquer" ist ein beachtlicher Wurf, wenn auch kein goldener. So gut sich der Sound der Emsländer auch anfühlt, ein guter Teil der Songs ist stets drauf getrimmt, den Klang der Band zu festigen und als neues Ganzes zu übermitteln. Doch während der Großteil des deutschen Musikmarkts von einfältigem Pop und Schlager lebt, ist jeder Moment, den man mit diesen jungen Indierocker live verbringt, ein Stück Hoffnung auf eine neue Generation, die schon früh in offenen Schubladen denkt.
5 Kommentare
Ich finde die unerträglich!
och, ich find's ganz flott, zwischen all dem komplizierten und schwerem das man sonst so konsumiert mal was leichtes und tanzbares, warum nicht...
Endlich mal was "cooles" aus Deutschland!
Ich liebe das Album! ganz großartig gemacht.
Finde das Album eigentlich ganz geil, allerdings hört man sich leider irgendwann daran satt... Der Sound ist super, hat man so von deutschen Newcomern auch noch nicht gehört.
Aber irgendwann scheinen die Songs zu verschmelzen und man hört bald keinen Unterschied mehr.
Trotzdem lässt das auf Großartiges hoffen! Hab die Jungs auch schon live auf dem Taubertal gesehen - war jetzt nicht der Oberhammer, aber was erwartet man von 30 min Spielzeit bei Tageslicht auf einer Nebenbühne auch?