laut.de-Kritik
Lärmt, platzt aus allen Nähten, ist lästig und stiftet Unruhe.
Review von Robert PenzMit ihrem dritten Longplayer "Flux Outside" geht die zum Trio geschrumpfte US-Formation nach eigener Aussage zu den Ursprüngen des Rock'n'Roll zurück: "Diese Platte ist nicht nur ein weiterer kleiner Schritt nach vorne. Es ist etwas anderes", so Frontbanger Ryan Schaefer.
Und er hat Recht. Nur machen sie es einem dabei nicht gerade einfach, die drei Herren aus Knoxville, Tennessee, das durch die Ausrichtung der Weltausstellung im Jahr 1982 Berühmtheit erlangte und Kinder wie Johnny Knoxville (eigentlich Philip John Clapp) oder Quentin Tarantino hervorbrachte.
Die Stadt mit ihren rund 178.000 Einwohnern liegt direkt an den Autobahntangenten I-40 und I-75, auch im Stadtgebiet selbst lärmen mehrere Verbindungsautobahnen sowie der Downtown Island Airport Knoxville und der McGhee Tyson Airport. Und dann wäre da noch ein fetter Eisenbahnknotenpunkt. Wer hier aufwächst, kann nicht die leiseste Ahnung von Ruhe haben. Hier groß zu werden, kann gleichsam nicht folgenlos bleiben. Womit wir bereits bei der Stärke des Silberlings wären: Authentizität!
"Flux Outside" lärmt, platzt aus allen Nähten, ist lästig und stiftet Unruhe. Vor allem die ersten beiden Hördurchgänge gleichen einer Challenge und wecken die Lust, beim persönlichen Arzt oder Apotheker wegen einer Sedierung anzufragen, zumindest aber mit Delphinen schwimmen zu gehen.
Erst allmählich fügen sich die unzähligen Gitarrensounds, Tastenteufelswerke, Takt- und Rhythmuswechsel zusammen und legen mitunter Eingängiges frei. Wir sind zwar nervlich am Ende, hören jetzt aber immerhin interessante Musik. Royal Bangs machen Prog-Rock und erinnern dabei streckenweise an The Thermals, Bloc Party oder Broken Social Scene.
Ob die enorme Wucht der Scheibe Übermut, einer unbändigen Euphorie oder eben ausschließlich der Herkunft geschuldet ist, bleibt dennoch offen. Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch: "Die Geschichte vom Zappel-Philipp", Bosch Presslufthammer 8520 und "Die vielen Gesichter von ADS".
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