laut.de-Kritik

Diese Soulstimme hätte uns auch in Malmö gut vertreten.

Review von

Mit der Auskopplung "Craving" nahm die österreichische Soul- und Rockröhre Saint Lu am diesjährigen deutschen ESC-Vorentscheid teil. Schon dieser Song schmeckte erfreulicherweise nach weit mehr als lediglich einem leckerem Soulfood To Go-Aperitif fürs neue Werk.

"2" ist eine jener Platten, bei der man beim ersten, zweiten Durchhören nach Kritikpunkten sucht - und nach dem dritten, vierten Durchlauf noch immer nicht richtig fündig wird. Auch wenn Saint Lu gern ein Fläschchen Pop-Elixier unter ihrem Tresen bereithält, verwässert das kaum den ansonsten naturrein gemixten Soul- und Rock-Drink.

Das stellt zunächst "Waterfall" unter Beweis. Songwriting und Aufbau gehen auf Anhieb ins Ohr, den letzten Kick verleiht der Nummer Lus' charaktervolle Stimme. "Falling For Your Love" gefällt als lauernd umher stampfender Rocker. Spröder Rhythm And Blues fungiert als Scharnier für die Poprockballade "I Got A Feeling".

"No One Loves You Like I Do" vereint heavy Beat-Parts mit dezentem Sixties-Soul. Doch vornehmlich stehen stehen Griffe in die Seventies-Kiste auf dem Programmzettel.

Elemente des frühen Rock'n'Roll ergänzen neben Blues-Einschüben zusätzlich die Palette der stilistischen Bandbreite. "Mrs. Suffer" begibt sich auf die Reise in den Pop der Sechziger - doch z. B. schräge Orgeltöne verhindern zu viel eingängigen Wohlfühlcharakter.

Auch wenn es kracht und rockt: Immer steht Lus prägnante Stimme im Vordergrund. In den Texten verarbeitet sie persönliche Erlebnisse und emotionale Momente der letzten Jahre. Das trägt zur Authentizität des Albums bei. Soul kommt von schließlich Seele, das wird deutlich wenn Saint Lu innerhalb eines Songs ("The Letter") stimmlich die ganze Palette zwischen knurrigem Keifen und kraftvoll-energischem, schwarz gefärbtem Croonen abgreift.

Gefühlt besetzt Großbritannien seit Ewigkeiten das Europa-Monopol, was unter die Haut gehende Soulstimmen angeht. Schön, dass auf dem Kontinent mittlerweile jemand herangereift ist, der mit den Insulanern in den Ring steigen kann.

Trackliste

  1. 1. Waterfall
  2. 2. Craving
  3. 3. Falling For Your Love
  4. 4. I Got A Feeling
  5. 5. No One Loves You Like I Do
  6. 6. Revive This Flower
  7. 7. The Letter
  8. 8. Postcard From Hell
  9. 9. Mrs. Suffer
  10. 10. Why Do I Want Love
  11. 11. Lady Of The Lanterns

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21 Kommentare

  • Vor 11 Jahren

    Morphi
    Nanu, was denn für eine Hundertschaft? Du meinst diese viereinhalb Eumel die hier rumpullern? Im IRC sieht das eh ganz anders aus, Sodi und ich sind völlig tight, yo. :)
    Das mit dem Nick dauert noch, dafür brauche ich ein paar Minuten Ruhe und Zeit - auch bin ich mir noch nicht über die Ausrichtung des neuen Nicks klar. Hat aber auch keine Eile, irgendwie finde ich den Aki immernoch sehr dope, yo.

  • Vor 11 Jahren

    Da würde ich glatt Bademeister oder Poolbetreiber raten. :D Jemand muss den Pool sauber halten. Die Saint Lu kommt nicht hinein, obwohl das Video aussieht wie von Lana Del Rey. Eine gute Stimme hat die, aber ist mir zu glatt, zu langweilig. Dafür gefällt mir aber Leslie Clio umso mehr, obwohl sie eine viel schlechtere Stimme hat, aber ihr Album hat wenigstens paar geiel Beats und einige recht coole Lieder, mit bisschen Indie-Wannabe-Vibe. Und die Clio kann auch ruhig in den Pool kommen. :D

  • Vor 11 Jahren

    Saint Lu ist eine Frau zum heiraten, die kommt in keine BitchSlutPussy-Pools!