laut.de-Kritik

Los Angeles ist in etwa so Black Metal wie Schnuffel.

Review von

Musikalisch sind Satyricon schon lange nicht mehr dem reinrassigen Black Metal zuzuordnen, vielmehr ziehen sie ihr eigenes Ding durch. Dass da das Geschrei von wegen Szeneverrat nicht verstummen will, ist auch klar. Wie sehr Satyr und Co. aber darauf scheißen, macht erst "The Age Of Nero" deutlich.

Zwar wurden die Songs stilgerecht in irgendeiner Hütte in den norwegischen Wäldern geschrieben, die Aufnahmen fanden allerdings größtenteils in Los Angeles ab. L.A. ist ungefähr so Black Metal wie Schnuffel, macht die Fuck you-Einstellung der Band aber noch mal deutlich.

Vor allem dadurch, dass "The Age Of Nero" nicht irgendwie pompös, aufgemotzt oder gar massiv klingt, sondern nach wie vor relativ straight, spartanisch und stellenweise mit ein paar recht seltsamen, sehr eigenwilligen Geräuschen.

So klingt das im Refrain von "The Sign Of The Trident" in etwa so, als ob einer in ein Ledersofa furzt. Und so ganz sicher kann man sich bei "Den Siste" auch nicht sein, ob das eine Tuba ist, die da verhalten im Hintergrund stattfindet. Vielleicht hat Satyr tatsächlich eine Vorliebe für seltsame, blähende Geräusche entwickelt.

Abgesehen davon halten sich die Veränderungen zu den beiden Vorgängerscheiben "Now, Diabolical" und "Volcano" in Grenzen. "The Age Of Nero" hat dabei nichts mit dem Zündler aus dem alten Rom zu tun, sondern soll eher ein dunkles Zeitalter beschreiben.

Das Zeitalter, das mit der CD anbricht, ist aber weder sonderlich düster noch maßgeblich neu. Soll heißen, Satyricon haben sich von rasend schnellen Parts bis auf "Die By My Hand" vollkommen abgewandt und bleiben den simplen, fast schon reduzierten Songs von "Now, Diabolical" treu.

Der angekündigte Oberhammer ist "The Age Of Nero" mit Sicherheit nicht geworden. Dazu müsste mindestens eine Nummer mit absolutem Klassikerpotential vertreten sein. Und auch in Sachen Gitarrensound ist hier noch mehr als genügend Luft nach oben.

Trackliste

  1. 1. Commando
  2. 2. The Wolfpack
  3. 3. Black Crow On A Tombstone
  4. 4. Die By My Hand
  5. 5. My Skin Is Cold
  6. 6. The Sign Of The Trident
  7. 7. Last Man Standing
  8. 8. Den Siste

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5 Kommentare mit 18 Antworten

  • Vor 16 Jahren

    Kenne bisher nur die Titel "My Skin is cold" und "Black Crow on a Tombstone". "My Skin is cold" klingt so, wie Satyricon mit "Now, Diabolical" aufgehört haben. Der Verse Riff ist spitze, die Lyrics aber sehr dämlich. Der Song braucht aber einige Anläufe, bis er zündet. Black Crow on a Tombstone ist rüder und ist blackmetal-lastiger (könnte man so auf Volcano finden).
    Beide Songs verkörpern Satyricons moderne Black-Metal-Prägung (Midtempo-basiertes, treibendes Drumming bei Frost, fieses Gekrächze von Satyr). Beide Songs sind wohl aussagekräftig fürs Album und eine Enttäuschung erwartete ich nicht. Für alle aufgeschlossenen Black-Metaller, die einen großen Hang zu Rock-Musik haben, sollten ein Ohr riskieren. Empfehlen würde ich lieber "Volcano" oder "Now, Diabolical", die die Marschrichtung vorgaben.

  • Vor 15 Jahren

    Meiner Meinung nach sollte jemand, der sich sinnlose Gedanken um die Art der Geräusche eines Black-Metal-Vocalisten macht, keine Kritik zu ner Bm-Scheibe schreiben.
    Ob es nun klingt wie "ein Furz"(kindisch!) oder was weiss ich .. sorry, aber diese Kritik hat mich aufgeregt!
    Sehr dreist, sich aufgrund der Veränderungen, die bei Satyricon abgehen, zu erlauben, derart subjektiv zu werden und die neue Scheibe - die definitiv mehr zu bieten hat, als in der Kritik geschrieben steht! - halt- und bedenkenlos niederzumachen.

  • Vor 15 Jahren

    @all_tag (« Meiner Meinung nach sollte jemand, der sich sinnlose Gedanken um die Art der Geräusche eines Black-Metal-Vocalisten macht, keine Kritik zu ner Bm-Scheibe schreiben.
    Ob es nun klingt wie "ein Furz"(kindisch!) oder was weiss ich .. sorry, aber diese Kritik hat mich aufgeregt!
    Sehr dreist, sich aufgrund der Veränderungen, die bei Satyricon abgehen, zu erlauben, derart subjektiv zu werden und die neue Scheibe - die definitiv mehr zu bieten hat, als in der Kritik geschrieben steht! - halt- und bedenkenlos niederzumachen. »):

    passt schon wieder, ich glaub nicht dass du in der band bist, also was regst du dich so auf? mukke ist nunmal was subjektives, also sei nicht beleidigt wie so ein verletzter fan, lol, sondern schreib lieber warum die scheibe in deinen augen besser ist.

  • Vor 7 Jahren

    Ganz gut. "Now Diabolical" war aber doch ein wenig besser.