laut.de-Kritik
An dieser Band scheiden sich die Geister.
Review von Michael EdeleAn Scar Symmetry scheiden sich die Geister ähnlich deutlich wie an den Labelkollegen von Sonic Syndicate. Während letztere aber tatsächlich nur noch belanglose Dosenmusik veröffentlichen, stand es bei Scar Symmetry eigentlich nie zur Debatte, es hier mit einer waschechten Metalband zu tun zu haben.
Bei Nummern wie "Illuminoid Dream Sequence" oder "Astronomicon" wird schnell deutlich, wie fließend die Skandinavier mittlerweile zwischen poppigen Elementen und wirklich brettharten Riffs hin und her springen. Egal, ob man nun mit beiden Ausrichtungen gleich viel anfangen kann oder nicht - die Schweden beherrschen den Wechsel, bzw. die Verbindung beider Stile wie kaum eine andere Band.
Die beiden Sänger Roberth Karlsson und Lars Palmqvist liefern einmal mehr großartige Arbeit ab, doch die Meister im Hintergrund sind vor allem Jonas Kjellgren und Per Nilsson, die ihren Gitarren von den derbsten Riffs bis zu den schönsten Melodien wieder einmal alles entlocken. Erstaunlich (und zwar in negativer Hinsicht) ist allerdings immer wieder, wie unfähig sich technisch gute Drummer wie Henrik Ohlsson anstellen, wenn es darum geht einen simplen, straighten Beat dynamisch zu gestalten ...
Das macht den Opener "The Anomaly" nämlich schon zum Knackpunkt. Doch dafür kann man die Schuld nicht allein dem Drummer in die Schuhe schieben, denn der Track ist einfach deutlich zu seicht geraten, um ein guter Einstieg zu sein. Erhöhten Lala-Faktor weisen auch "Extinction Mantra" oder "The Draconian Arrival" auf, auch wenn das Pensum des Openers glücklicherweise nicht mehr erreicht oder gar überschritten wird.
Wer mit dem Klargesang von Lars bislang noch nicht allzu viel anfangen kann, dem sei "Rise Of The Reptilian Regime" ans Herz gelegt, denn hier passt die Stimmlage des Mannes absolut perfekt. Wer aber eh kein Problem damit hat, dass auch mal sanftere, melodischere Töne angeschlagen werden, der wird an "The Unseen Empire" bestimmt seine Freude haben.
1 Kommentar
in der Tat ist man hin und hergerissen. . .
muss man wohl mögen, aber lieder wie Seers Of The Eschaton oder Calculate The Apocalypse machen schon mächtig spaß