laut.de-Biographie
Sebastian Schwarzbach
Das jüngste von insgesamt acht Kindern, nach musikalischer Früherziehung mit 16 die ersten Auftritte und schließlich vorzeitiges Schulende, um sich ausschließlich als Vollblutmusiker durchzuschlagen: Die Biographie von Sebastian Schwarzbach könnte gut und gerne von einem amerikanischen Wandermusiker stammen. Fehlt eigentlich nur der Gospelchor.
Den braucht Schwarzbach aber nicht, um die Zuhörer seiner ersten Konzerte in den frühen 90er Jahren mit seiner warmen Stimme auf seine Seite zu ziehen. Mit sieben, teilweise bis zu 20 Jahre älteren Geschwistern schnappt der 1978 geborene Karlsruher die verschiedensten Musikvorlieben auf und lernt dabei früh, sich im Meinungs-Tohuwabohu durchzusetzen.
Spätestens als Bruder Til seinen Gitarrenverstärker anstöpselt und dem davor knieenden Sebastian eine Fönwelle verpasst, ist es um ihn geschehen und er kauft sich eine Gitarre. Anfang der 90er reift in ihm endgültig der Wunsch, es den eigenen Musiker-Idolen nachzutun.
Er verfällt der frisch einsetzenden Grunge-Bewegung und besucht in Reichweite stattfindende Konzerte von Lenny Kravitz und U2 - aus der Sicht eines blutjungen Karlsruhers keine allzu leichte Aufgabe.
Nach ersten losen Bandversuchen führt den 16-Jährigen der Drang nach Selbstverwirklichung und der Wille zum Experiment mit ersten Kompositionen seines selbst eingespielten Demos als Solokünstler auf kleine Bühnen.
Damit entspricht er zwar auf ganzer Linie dem von Kurt Cobain geforderten "Teen Spirit", das Ausbleiben der angesagten dicken Gitarrenwände lassen die Reaktionen auf seine eher leisen Shows mit Akustikgitarre und Mundharmonika allerdings äußerst indifferent ausfallen.
Der Ruf des aufstrebenden Singer/Songwriters eilt ihm bald voraus und verhilft ihm zu regelmäßigen Auftritten. Als er seine Visionen den eigenen Eltern nicht mehr ausreichend vermitteln kann und in der Folge zuhause rausfliegt, verlässt Schwarzbach auch gleich die Schule und überbrückt die plötzlich einsetzende Freiheit mit Gelegenheitsjobs als DJ, Früchteverkäufer, Fließbandarbeiter und Straßenmusiker in St. Tropez.
Mitte der 90er gewinnt er einen Nachwuchswettbewerb und organisiert im Anschluss daran einen Abend mit befreundeten Bands im renommierten Substage, wo er später auch die englische Blues-Legende Victor Brox zu einem raren Auftritt überredet. In der Folge treten die beiden häufig zusammen auf die Bühne.
1998 startet er sein Swing/Jazz-Coverprojekt Acoustic Avenue, mit dem er nach etwa zwei Jahren seinen Unterhalt verdient. 2004 erscheint das Debütalbum. Der Traum eines Soloalbums schwirrt dennoch all die Jahre in Schwarzbachs Kopf umher und 2006 beginnt er schließlich mit den ersten Demos, die ein ruhiges Blues- und Folkgewand zur Schau tragen.
Im Herbst 2008 schließt sich der Kreis des einstigen Solomusikers mit der Veröffentlichung des Debütalbums "In The Mystic Mood Of Autumn". Unterstützt von Kollegen aus dem Acoustic Avenue-Umfeld und einem befreundeten Streichquartett bringt der Wahl-Münchner zehn akustisch geprägte Songs auf den Weg, die als Rückkehr zu seinen Wurzeln bezeichnet werden können.
Seinen vorläufigen Karriere-Höhepunkt erreicht Schwarzbach im Februar 2010, als er bei Stefan Raabs Eurovision-Vorentscheid "Unser Star Für Oslo" vor 2,6 Millionen Fernsehzuschauern mit der Michael Bublé-Ballade "Home" antritt. Von fast 5000 Teilnehmern schaffte er es unter die besten 20 des Musiker-Castings. Die Jurymitglieder Raab, Yvonne Catterfeld und Westernhagen fanden zwar lobende Worte für seine Interpretation, am Ende erhielt Schwarzbach aber zu wenig Telefonanrufe, um eine Runde weiter zu kommen.
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