laut.de-Biographie
Sebastian Studnitzky
Der Jazz-Trompeter Sebastian Studnitzky ist ständig auf der Suche nach neuen musikalischen Herausforderungen: "Ich spiele in so unterschiedlichen Konstellationen, dass für mich die Flexibilität eines der wichtigsten Merkmale eines Instruments darstellt", sagt der gebürtige Neuenburger.
Sebastian Studnitzky wächst in den Siebzigern im Nordschwarzwald auf. Schon früh entwickelt er eine Leidenschaft für Musik. Doch statt sich mit seinerzeit angesagten Genres wie Rock, Punk und Disco-Pop auseinanderzusetzen, spitzt er lieber zu Klavier- und Trompeten-Klängen die Ohren.
Bereits als Teenager steht für Sebastian fest, dass er sein Geld später einmal als professioneller Musiker verdienen will. So schreibt er sich nach der Schule an der staatlichen Hochschule für Musik in Stuttgart ein, um Trompete und Klavier zu studieren:
"Als Student in irgendeiner WG zu wohnen, eigentlich kein Geld zu brauchen, einfach Tag und Nacht Musik zu machen, das war schon geil", erinnert sich Sebastian später an seine Studienjahre zurück. Obendrauf gibts auch noch ein Diplom für Filmorchester-Arranging von der künstlerischen Universität in Boston.
Doch Sebastian will nicht nur mit einem elitären Briefkopf glänzen. Er will raus. Er will auf die Bühne und spielen: "Viele Studenten sind total erschrocken, wenn es ernst wird und man plötzlich merkt: Oh Scheiße, hey, davon kann man ja eigentlich gar nicht leben! Beziehungsweise: Es ist viel schwerer. Oder ganz anders, als ich mir das vorgestellt habe", sagt Sebastian.
Der studierte Musiker hat sich bereits während seiner Studienzeit einen großen musikalischen Bekanntenkreis aufgebaut. So springt er direkt ins kalte Wasser und stellt sich ohne mit der Wimper zu zucken der Bühnen-Herausforderung. Egal ob solo oder unter dem Banner diverser Kollektive (Triband, Studnitzky-Trio): Studnitzkys Melange aus Jazz, Klassik, Pop und Elektro sorgt auf der ganzen Welt für Begeisterungsstürme.
Auch seine regelmäßigen Studio-Besuche zaubern Freunden innovativer Jazz-Klänge ein Lächeln ins Gesicht. Dabei kommt es über die Jahre zu Zusammenarbeiten mit Laith Al-Deen, Nils Landgren, Houssain Kili, Max Herre, Edo Zanki, Kosho, 2Raumwohnung oder Micatone.
Auf dem im November 2013 erscheinenden Album "KY - The String Project" lässt sich der Wahlberliner nur von einem Streichquartett begleiten. So bleibt genügend Raum für Studnitzkys musikalische Vielseitigkeit.
Doch für den Multi-Instrumentalisten steht individuelle Virtuosität nicht an erster Stelle: "Es gibt inzwischen hundert Millionen schnelle Tenorsaxophonisten auf der Welt, und tolle Trompeter. Das interessiert mich überhaupt nicht mehr. Der Jazz lebt für mich, abgesehen von Solokonzepten, vor allem durch die Kommunikation der Musiker. Das ist eigentlich alles, was mich interessiert."
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