laut.de-Biographie
Sigrid
Neben Kendrick Lamar kann es auch eine junge Norwegerin namens Sigrid nicht leiden, wenn ihr Vibe gekillt wird. Das stellt sie 2017 unmissverständlich klar und landet damit einen Hit.
Doch von vorn: Sigrid Solbakk Raabe wird 1996 in Ålesund geboren und begeistert sich schon als Kind für Musik und ihre Vorbilder Joni Mitchell oder Neil Young. Mit 17 Jahren veröffentlicht Sigrid 2013 ihre Debütsingle "Sun", die in Norwegen gefeiert und als ihr nationaler Durchbruch betrachtet wird.
Nur drei Jahre später unterzeichnet die stets aufgeweckt wirkende Jungsängerin ihren ersten großen Plattenvertrag bei Island Records. Danach geht es fix: Anfang 2017 veröffentlicht Sigrid den angesprochenen Hit "Don't Kill My Vibe", der von einer gründlich misslungenen Studio-Session mit unhöflichen Produzenten handelt. Die BBC kürt ihn prompt zum "Hottest Record In The World".
Sigrids Durchbruch wird von der gleichnamigen EP, die im Mai selbigen Jahres erscheint, noch befeuert. Auch die anderen Songs klingen nach zeitgenössischem Pop, mal unbeschwerter, mal ernster, immer getragen von einer Stimme, die man Sigrid auf den ersten Blick wohl eher nicht zutrauen würde. Vergleiche mit ihrer norwegischen Kollegin Aurora oder gar Adele und Lorde werden immer öfter gezogen.
Vor allem aber ist es immer wieder das mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch vorgetragene "Don't Kill My Vibe", das alles andere überschattet und ihr die Türen in die große weite Welt öffnet. Es entert in ihrem Heimatland, Australien, Schottland und dem Vereinigten Königreich die Charts. Auftritte in James Cordens "Late Late Show", "Later with Jools Holland" oder auch "Inas Nacht" machen sie einem noch breiteren Publikum bekannt. Selbst in den Kinos ist Sigrid weltweit zu hören: Für den Soundtrack zum Superhelden-Film "Justice League" covert sie Leonard Cohens "Everybody Knows".
Insbesondere bei den traditionell geschmackssicheren Damen und Herren von der BBC steht sie weiterhin hoch im Kurs. Im Januar 2018 gewinnt sie den "Sound of 2018"-Award, der zuvor schon Größen wie Florence And The Machine, Ellie Goulding oder Frank Ocean den Weg in eine goldene Zukunft ebnete.
Auch vor dem Hintergrund dieses zukunftsträchtigen Preises stellt sich bei Sigrid die Frage, ob sie ihren massiven Vorschusslorbeeren gerecht werden, das Versprechen auf eine große Karriere einlösen kann. Sieht man aber die Unbekümmertheit, mit der sie ihre Aufgaben angeht, dürfte sich die Gefahr eines One-Hit-Wonders doch sehr in Grenzen halten.