laut.de-Kritik
Wer braucht die noch?
Review von Michael EdeleEddy: "Schon gehört, Skid Row gibt es wieder und die haben auch ne neue CD draußen."
Ralph: "Haben die immer noch Balladen, mit denen man die Frauen rumkriegt?"
Eddy: "Nö, nicht wirklich, die haben auch nen anderen Sänger."
Ralph: "Wer braucht die dann noch?"
Tja, an sich ne gute Frage, denn zumindest hier in Europa waren es doch hauptsächlich die Balladen "I Remember You" und "In A Darkended Room", die Skid Row relativ berühmt machten. Der Weiblichkeit kam natürlich auch Sänger Sebastian Bachs schnuckeliges Aussehen schwer entgegen, aber mir gingen die Jungs doch größtenteils am Arsch vorbei. Somit war ich auch nach der Verkündung, dass es ein neues Werk der Amis zu bestaunen gibt, auch erst mal mit nem Schulterzucken dabei. Und so richtig will sich auch nach wiederholtem Konsum von "Thickskin" daran nicht viel ändern.
Beim Opener "New Generation" war sogar erst mal Naserümpfen angesagt, denn viel offensichtlicher kann man bei Marilyn Manson gar nicht klauen. Auch "Thick Is The Skin" geht stark in die Richtung und klingt einen Tick zu sehr nach Anbiederung. Wie bereits erwähnt, sind auch die Balladen schon lange nicht mehr das, was sie mal waren und somit verbreitet "See You Around" auch meist nur gepflegte Langeweile.
Zwar muss man deutlich klar machen, dass Johnny Solinger seinem Vorgänger zu keiner Zeit das Wasser reichen kann, doch ist seine Stimme durchaus charismatisch und vor allem auch wandlungsfähig, was Tracks wie "Ghost", "Swallow Me (The Real You)" oder die neue, schnelle Version von "I Remember You Two" zu kleinen Perlen macht. Da "Lamb" und "Hittin' A Wall" ebenfalls ganz gut rocken, geht die Platte insgesamt in Ordnung. Ob das ausreicht, die Endvierziger auf Dauer am Leben zu erhalten, wird sich zeigen. So schnell haben die Jungs ja eh noch nie aufgegeben.
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