laut.de-Kritik

Nicht sonderlich innovativ, aber maximal effektiv.

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Das ist es also endlich, das vielleicht am sehnsüchtigsten erwartete Elektronik-Album des noch jungen Jahres. Begleitet von einem beispiellosen Hype. Dubstep-Wunder und andere nicht weniger schmeichelhafte Titel werden dem Youngster aus L.A. gerne angehängt. Er selbst kontert derlei Lobhudeleien mit einer gesunden Portion Gleichgültigkeit. Wichtig sei ihm allein sein Sound.

Das klingt auf alle Fälle mal ganz sympathisch. Und tatsächlich sollte man sich von dem ganzen Dubstep-Geblubber nicht in die Irre führen lassen, denn mit den finsteren Basssounds britischer oder germanischer Prägung haben die elf Albumtracks nicht viel gemein, vielleicht mit Ausnahme von Skrillex' Vorliebe für ultratiefe Bässe.

Die brummen auch gleich beim Opener "All Is Fair In Love And Brostep" mit Unterstützung der Ragga Twins mächtig aus den Boxen. Die Sounds sind bewusst plakativ, fräsen, sägen und schrauben sich die Gehörgänge runter. Ist zwar nicht sonderlich innovativ, aber maximal effektiv. Und darauf kommt es Skrillex bei seinen Tracks vor allen Dingen an: Sie schreien nach Party.

Damit auch Leute, die sonst noch nicht so oft mit elektronischer Musik in Berührung gekommen sind, die Botschaft verstehen, sind auf "Recess" zahlreiche Gäste am Mikrofon dabei und impfen Skrillex eine gute Portion Hip Hop ein: Die bereits erwähnten Ragga Twins gehören genauso dazu wie Fatman Scoop ("Recess"), Chance The Rapper ("Coast Is Clear") und G-Dragon ("Dirty Vibe"). Das klingt in guten Momenten wie auf Krawall gebürstete Leftfield.

Zwischendurch fährt "Recess" die akustische Reizüberflutung kurzzeitig etwas zurück und lässt Zeit zum Durchatmen. In diesen Momenten zeigt sich, dass Skrillex weit mehr als den maximalen Rumms drauf hat und vielleicht schon die Richtung für die Zukunft vorgibt, wenn die große Party einmal zu Ende ist.

Trackliste

  1. 1. All Is Fair In Love And Brostep
  2. 2. Recess
  3. 3. Stranger
  4. 4. Try It Out
  5. 5. Coast Is Clear
  6. 6. Dirty Vibe
  7. 7. Ragga Bomb
  8. 8. Doompy Poomp
  9. 9. Fuck That
  10. 10. Ease My Mind
  11. 11. Fire Away

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