laut.de-Biographie
Someone Still Loves You Boris Yeltsin
Neben I'm From Barcelona, Na, Sabine, Wie Sieht's Aus In München?! oder We Are Scientists sind Someone Still Loves You Boris Yeltsin ganz vorne mit dabei, wenn es um schräge Bezeichnungen geht.
Den Grundstein für SSLYBY legt einmal mehr die High School. Auf den üblichen Partys oder über die berüchtigte Ex-Freundin lernen sich vier Jungs aus Springfield, Missouri kennen. Mit dem Ziel, es in das Local Band-Fach im örtlichen Plattenladen zu schaffen, wagen sie den Weg in den Proberaum. John Robert Cardwell stellt sich mal mit Bass mal mit Gitarre ans Mikro. Philip Dickey setzt sich an die Schießbude, weiß aber auch mit Gitarre und Mikro umzugehen. Jonathan James (auch bei Yawn, Thee Fine Lines) wirft noch Bass und Schlagzeug in die Waagschale, während Will Knauer sich auf die Gitarre beschränkt.
Dickey, der den Großteil der Lieder schreibt, kommt aus unerklärlichen Gründen, die sich mutmaßlich in den Köpfen junger High School Kids finden, bei einem Besuch der örtlichen Shopping Mall auf den schmissigen Bandnamen. Schließlich geht es nur darum, sich mit feinem Indierock einen Namen in der Region zu machen und nicht in Europa, geschweige denn Russland an die Tür zu klopfen. Die Aufmerksamkeit, die dieser Name nach sich zieht, katapultiert die Band mitsamt der Lo-Fi-Stücke ihrer kommenden Platte geradewegs in die Blogosphäre des neuen, aber auch des alten Kontinents.
Die Aufnahmen hierzu entstehen in der Küche des Gitarristen in der Weller Street. Auch wenn die Rückmeldungen nicht annähernd so durchschlagend sind wie bei den Kollegen der Arctic Monkeys, erntet die Gruppe durchweg positive Kritiken. Das Amerikanische Spin-Magazin sieht in dem Quartett gar die möglichen Nachfolger der Shins, als "Band, die dein Leben verändert". Andere ziehen Vergleiche mit Wilco. Dabei befinden sich die einzelnen Mitglieder zu diesem Zeitpunkt gerade einmal in ihren frühen Zwanzigern.
Someone Still Loves You Boris Yeltsins Debütalbum "Broom" erscheint im März 2005 zunächst im Selbstverlag. Die Begeisterungsstürme aus den Blogs und die Nachfrage ziehen unzählige Konzerte quer durch die Vereinigten Staaten nach sich. So gerät SSLYBY auch in den Fokus der Plattenfirmen. Polyvinyl Records erhalten den Zuschlag und veröffentlichen 2006 das Debütalbum auch in Europa. Darüber hinaus leihen sich die Macher der TV Serie OC Hit "Oregon Girl". Unterdessen halten die Musiker den Ball flach und arbeiten am Nachfolger.
Auf ihrer recht dilettantischen Website bezeichnen sie sich als "drittbeste Band der Weller Street in Springfield" und beliefern von dort aus die Abonnenten ihres Tape Club-Newsletters monatlich mit einer halben Stunde Musik auf Kassette. 2008 erscheint dann das zweite Album "Pershing".
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