laut.de-Kritik
Das finnische Stahlgerüst steht wieder.
Review von Kai ButterweckNachdem sich die finnischen Power-Metaller von Sonata Arctica auf dem letzten Album "Stones Grow Her Name" vermehrt mit rockigeren Sounds beschäftigten, geht es auf dem neuen, mittlerweile achten Werk wieder metallisch funkelnd zur Sache.
Gleich zu Beginn rücken die Nordlichter ihr in der Vergangenheit etwas in Schieflage geratenes Stahlgerüst wieder gerade. Mit heulenden Synthies, einem Basslauf, der selbst einen Joey DeMaio anerkennend mit dem Kopf nicken lässt und abgedämpften Industrie-Powerchords legen Sonata Arctica los wie die Feuerwehr. Spätestens wenn das Kollektiv einen der wohl ergreifendsten Refrains der Bandgeschichte vom Stapel lässt, fallen Freunde hochmelodischer Power Metal-Klänge ehrfürchtig auf die Knie.
Weiter geht's mit trippelnden Doublebass-Attacken ("Running Lights"), bandtypischen Melancholie-Auswüchsen ("Take One Breath") und reichlich Honig für den popverliebten Teil der Anhängerschaft ("Cloud Factory"), ehe die Band mit dem bombastischen "Blood" alle Karten auf den Tisch legt und dabei nahezu jedem Baustein ihres Trademark-Sounds mindestens eine halbe Minute Spielzeit gönnt.
Einmal so richtig in Fahrt, legt das Kollektiv mit dem Kriegsverbrecher-Drama "What Did You Do In The War, Dad?" noch eine Schippe drauf. Abermals spielt die Band gekonnt mit dynamischen Gegensätzen. Nach rockigen Deep Purple-Anleihen ("Half A Marathon Man"), zirkusreifem Melodic Metal-Klamauk ("X Marks The Spot") und obligatorischem Bettkanten-Schmalz ("Love") geht es schließlich in Richtung Ziellinie, wo die Band in "Larger Than Life" nochmal alles in die Waagschale wirft und ein episch orchestriertes Finale erschafft.
6 Kommentare mit einer Antwort
Größtmöglicher musikalischer Unsinn.
Album ist spitze. Zusammen mit Reckoning Night und Ecliptica für mich die stärkste Scheibe der Finnen Larger Than Life ist ein absolutes Meisterwerk.
Krass, das ist total an mir vorbeigegangen. Das letzte Album hat mir nicht so sehr gefallen, mal sehen ob das hier was taugt.
Metal für Reingefallene.
Jaja, hier nimm deine Rassel und geh wieder spielen xD
Gefällt mir deutlich besser als der Vorgänger. Es ist klar nicht mehr so Balladenlastig wie frühere Alben, aber für mich geht das in Ordnung. Das Album klingt meines Erachtens sehr rund und abwechslungsreich. Positiv fällt mir auch auf, dass das Album nicht zu überkomplex ist (wie einige frühere Platten), sondern auch zugänglich bleibt ohne zu simpel rüberzukommen.
Meines Erachtens ein herausragendes Album, dass mit den besten Alben der Band gleichauf liegt.
Nachtrag:
Nur die schnelleren Songs vermisse ich etwas. 1-2 davon hätten dem Album noch gut getan und würden die Abwechslung zusätzlich steigern.