laut.de-Kritik
Pop-Perlen von erhabener Qualität.
Review von Stefan JohannesbergWelche Mitzwanziger erinnern sich nicht an das Schwarzweiß-Video Anfang der Neunziger, in dem eine Sängerin mit dunkelblonder Mähne barfuß in zerrissener Jeans über den Bühnenboden kroch und charismatisch-eindringlich "Damn I Wish I Was Your Lover" intonierte. Ihr Name: Sophie B. Hawkins.
Mit jenem Song sang sich die gebürtige New Yorkerin in die Herzen der Musikfans rund um den Globus und schuf einen All-Time-Klassiker, der ihr im Verbund mit dem Debüt "Tongues And Tails" 1992 eine Grammy-Nominierung für die Kategorie "Best New Artist" einbrachte. Selbst zehn Jahre später ist "Damn I Wish..." nach ihrem eigenen Bekunden "Still My Favorite Song To Perform".
Doch Sweet Sophie entkräftete mit den drei Singles ihres zweiten Albums "Whaler" den im raumstehenden Vorwurf eines One-Hit-Wonders leicht und locker. "Right Beside You", "Don't Tell Me No" und "As I Lay Me Down" sind Pop-Perlen von erhabener Qualität. Letztere darf sich sogar den Orden der "Longest Running Single In Billboard-History (67 Wochen)" anheften.
Nach den zwei erfolgreichen Platten beginnt jedoch der Kampf gegen ihr Major-Label, um künstlerische Unabhängigkeit zu erlangen. Sie kauft die Masterbände des dritten Albums ""Timbre" von Sony zurück und muss deshalb zwischen 1999-2001 anderthalb Jahre pausieren. So befinden sich auf dieser Best Of-Compilation ihrer Ex-Plattenfirma natürlich nur Stücke der ersten beiden Scheiben.
Einzig Sophies Interpretation des Südstaaten-Traditionals "The Night They Drove Old Dixie Down" lohnt für wahre Hawkins-Fans die Anschaffung der Zusammenstellung. Alle anderen legen sich lieber die Originalalben der Hawkins oder die DVD-Dokumentation "The Cream Will Rise" zu. Das vierte Album "Sweet Cantaloupe" soll im Herbst 2003 erscheinen.
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