laut.de-Kritik

Rock The Jungle - Max Cavalera ist zurück!

Review von

Eins vorneweg: Ich bin kein Metalhead. Und die Diskussion, ob Max Cavalera mit Sepultura auf dem Rock-Terrain Meilensteine hinterlassen hat und wenn ja mit welchem Album, ist mir scheißegal. Ich will auf den Punkt gespielte, möglichst ultimative Riffs und Beats. Und die bieten Soulfly auf vielen Tracks des neuen Longplayers. Aber dass sich Max mit seiner Dauer-Gröhlerei nicht selber auf den Sack geht, wundert mich.

Vielleicht hat der ehemalige Sepultura-Mastermind deshalb eine interessante Riege von Gastsängern ins Studio gebeten. Cavalera versteht etwas von Gitarrenmusik - keine Frage! Dies kommt nicht zuletzt in seinen zwingenden Arrangements zum Ausdruck. Aber die musikalische Offenheit, von der Cavalera gerne spricht, läßt sich, was die Vocals betrifft, wohl nur durch auflockernde Kontrapunkte von Gästen wie Chino Moreno erreichen.

Schönstes Beispiel ist das Duett mit Sean Lennon, dem Sohn des erschossenen Beatles auf "Son Song". Der groovy Track überzeugt mit seiner geilen Gitarren-Line auch musikalisch. Hier hört man am deutlichsten, dass Toby Wright, der auch für Alice In Chains an den Reglern gedreht hat, als Toningenier mitproduzierte. Im Gegensatz dazu, braucht "Boom" keinen anderen Mann am Mikro als Max. Keine Kompromisse und kein Entrinnen gibt's beim musikalischen Anschlag mit Slayers Tom Araya auf "Terrorist".

Eine fies-abwechslungsreiche Nummer bezüglich Vocals und Arrangement ist der Song "Jump The Fuck Up" mit Corey Taylor von Slipknot. Soulfly-HipHop bietet der Track "In Memory Of...", während bei "Fly High" eine weibliche Soulstimme geradezu verwirrt. Unterm Strich erwartet den Freund fetter Rockmusik die spätestens seit dem Sepultura-Album "Roots" unverkennbare brasilianische Mixtur aus bösen Riffs, Tribal-Percussion, straighten Grooves (derzeit dank Drummer und Percussionist Joe Nunez) und Cavaleras Dauerheiserkeit. Diese Scheibe sei jedem fanatischen Fingerübungs-Gitarristen zwecks Schulung des Groove-Verständnisses nahegelegt.

Trackliste

  1. 1. Back To The Primitive
  2. 2. Pain
  3. 3. Bring It
  4. 4. Jump The Fuck Up
  5. 5. Mulambo
  6. 6. Son Song
  7. 7. Boom
  8. 8. Terrorist
  9. 9. The Prophet
  10. 10. Soul Fly II
  11. 11. In Memory Of...
  12. 12. Fly High

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