laut.de-Kritik

Die Familienväter feiern ihre Reunion mit einem Crowdfunding-Album.

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Heimlich, still und leise feierten Still Remains nach einer fünfjährigen Abstinenz ihre Reunion, als sie während der letzten Show von Haste The Day im Vorprogramm neun Songs performten. Es dauerte nicht lange und die Amis kündigten die Arbeiten an neuem Material an und warben via Facebook um Spendierhosen bei ihren Fans. "Wir haben alle Familie und ein Leben, das wir nicht mehr monatelang hinter uns lassen können, um zu touren. [...] Um diese Scheibe fertigzustellen, bitten wir euch um 15.000 USD."

Während sich junge aufstrebende Bands den Arsch abtouren, um sich einen Namen zu machen und dadurch wenigstens ein paar Groschen abbekommen, schart die Metalcore-Formation eine breite Fanbase um sich. So nahm die Crowdfunding-Aktion über Kickstarter seinen Lauf und die Geldgeber mussten letztendlich die Katze im Sack kaufen. Eine Investition, die sich im Nachhinein als lohnend herausstellt.

Obwohl Kenny Polidan den ehemaligen Bassisten Evan Willey ersetzte, berufen sich Still Remains vermehrt auf ihr Debütalbum "Of Love And Lunacy" sowie ihr damaliges Line-up und gehen härter zu Werke als auf dem radiotauglichen Zweitling "The Serpent". Die cleanen Vocals finden ihren Weg zwar in die Refrains, ansonsten röhrt Frontmann T.J. Mille in Songs wie "Bare Your Teeth" oder "Close To The Grave" wieder ordentlich durch die Boxen.

Obwohl der Einsatz von Samples im Genre in der Zwischenzeit fast schon obligatorisch ist, wissen die alten Hasen damit besser umzugehen als Sprösslinge wie Asking Alexandria oder We Came As Romans. Schließlich experimentieren die sechs Musiker seit ihrer Gründung mit dem Einsatz von Keyboardeffekten. Dadurch entsteht in Titeln wie "Crone" und "A Way Out" eine düstere und melancholische Atmosphäre, die nie aufdringlich wirkt.

Das Zusammenspiel des Sextetts funktioniert in den zwölf Titeln spürbar gut. Die Gitarren klingen größtenteils aggressiv und fügen sich zu den tiefen Schreien, während das Schlagzeug in Sachen Rhythmus ständig variiert und dem Album dadurch einen abwechslungsreichen Schliff verleiht. Die melodischen Momente beschränken sich in "Ceasing To Breathe" und "F.F.I." zwar auf den emotionalen Gesang, dafür bleiben sie im Gehör und man merkt den Spieltrieb der Band selbst nach mehrmaligem Hören an. Bleibt nur zu hoffen, dass Still Remains doch noch ihren Hintern bewegen und die neuen Songs doch auch vor Publikum spielen.

Trackliste

  1. 1. Bare Your Teeth
  2. 2. Crone
  3. 3. Beacon
  4. 4. Cain
  5. 5. Close To The Grave
  6. 6. A Way Out
  7. 7. Keeping Secrets
  8. 8. Ceasing to Breathe
  9. 9. F.F.I.
  10. 10. Hopeless
  11. 11. Reprise
  12. 12. Bitter Shroud Repentance

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