Porträt

laut.de-Biographie

Tad

Thomas "Tad" Doyle und seine Mannen gehören nach der Bandgründung 1988 zu den Wegbereitern des Prä-Nirvana-Grunge in den USA. Wie manch Seattler Mitstreiter, helfen Tad einen Sound zu formieren, der mit den Heldenmythen des Rock bricht und dem Mainstream vor allem Ablehnung entgegenträgt. Anders als etwa die experimentellen Alternative-Ausflügler Butthole Surfers sind Tad jedoch nicht vorrangig vom Punk inspiriert, sondern vielmehr vom Metal der 70er.

Alice In Chains oder Soundgarden nicht unähnlich, erspielen sich Tad mit fünf Studioalben zwischen 1989 und 1995 den Ruf der wohl lautesten Grungeband ihrer Tage. 1999 löst Gründer Doyle die Gruppe wieder auf und ruft die Nachfolger Hog Molly ins Leben – die allerdings nach nur einer Platte wieder das Zeitliche segnet. Anschließend folgt die Band Brothers Of The Sonic Cloth. Bassist und Gründungsmitglied Kurt Danielson setzt seine Musikerkarriere hingegen fort, indem er mit Mitgliedern von Screaming Trees und Mudhoney das Projekt Valis initiiert.

Vom ersten Album auf dem Grunge-Überlabel Sub Pop an ("God's Balls") stehen Tad dank des gewichtigen Frontmanns für einen kompromisslos dampfwalzenden Sound. Die Lyrics kokettieren schon in den 80ern stark mit einem White Trash-Appeal und untermalen eine Grunge-Variante, die vor allem als kraftvoll rezipiert werden möchte. Damit gehen Tad als Supportband mit auf Nirvanas "Bleach"-Tournee und 1990 mit Tonmeister Steve Albini ins Studio. Dort nehmen sie die EP "Salt Lick" auf. Eine ganze Weile setzt der Sub Pop-Stall tatsächlich auf Tad, nicht auf Nirvana als ihr bestes Pferd im Grunge-Stall.

"Wir waren definitiv von abweichlerischem Verhalten fasziniert", erklärt Ex-Schlachter Doyle später. Nicht ohne einzuräumen, dass das Redneck-Image der Band durchaus auch Label-Kalkül war. Auf Provokation setzen Tad außerdem mit der Markenparodie "Jack Pepsi", die ihnen einen langjährigen Gerichtsprozess einbringt sowie mit dem Cover des von J Mascis produzierten Albums "Inhaler": Es zeigt US-Präsident Bill Clinton mit einem Joint in der Hand und der Unterzeile "This is heavy shit."

Zusammen mit einigen Majorlabel-Schwierigkeiten mag Tad so der große Durchbruch nie recht gelingen. Welchen Stellenwert die Band aber trotz ausgebliebenem Mainstream-Erfolg bis heute für den Grunge gehabt hat, beweist die Wiederveröffentlichung sämtlicher Sub Pop-Alben 17 Jahre nach dem Ende der Band.

Alben

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