laut.de-Kritik
Vom Grand Prix direkt in die Disko.
Review von Mathias MöllerIn Sachen Pop/Rock erschien Schweden wohl erstmals dauerhaft auf der musikalischen Weltkarte mit ABBA, jenem schillerndem Quartett, das mit "Waterloo" 1974 den Grand Prix d'Eurovision gewann. In den späten Achtzigern waren es Roxette, die die Popexportbilanz des skandinavischen Landes aufpeppten.
In den folgenden Jahren machten eher die rockigen Acts von sich Reden: die Hellacopters, The Hives oder Mando Diao. Nun tritt eine Band ins Rampenlicht, die mit "Calleth You, Cometh I" und "It Takes A Fool To Remain Sane" bereits zwei echte Popperlen auf der Habenseite verbucht: The Ark.
Ins Interesse der Öffentlichkeit rückten die sechs aus Malmö mit ihrem Auftritt beim diesjährigen Eurovision Song Contest, 33 Jahre nach Agnetha, Björn, Benny und Anni-Frid. Das Prädikat schillernd lässt sich auch auf The Ark anwenden, besonders Sänger Ola Salo mimt den Paradiesvogel auf dem großen Schiff. Ihr viertes Album enthält natürlich auch den frohsinnig-grenzdebilen Stampfer "The Worrying Kind", mit dem die Band sich in Helsinki auf dem 18. Platz vor Deutschland platzierte.
Auch die zehn restlichen Tracks verschreiben sich dem Tempel des ungezügelten Hedonismus, der Disco. Mal ähnlich retrospektiv pumpend wie der Contest-Song und mit Dschingis Khan-Anleihen ("Prayer For The Weekend"), mal mit dem Ark-typischen Synthie-Pomp ("Absolutely No Decorum"). Das düster erscheinende "Little Dysfunk You" fällt da schon etwas heraus, grundsätzlich handeln die Pop-Pfauen eher nach der Väthschen Maxime "Gude Laune, Alda!".
Leider überträgt sich die nur bedingt auf den Hörer, der Pop von The Ark wird größtenteils dem Klischee gerecht, etwas zu clean und glatt zu sein. Richtige Ohrwürmer hält "Prayer For The Weekend" nicht bereit, zu wenig Wiedererkennbares liefern die Schweden. "New Pollution" wirkt fast etwas lustlos eingespielt, das verträumt-träge "Thorazine Corazon" gehört dagegen zu den Highlights.
Rock'n'Roll-Klavier und Falsettgesang können sich in Folge noch so sehr anstrengen, so richtig zündet "Prayer For The Weekend" nicht, obwohl die Lunte durchaus brennt. Der Ausflug in Richtung Gospel (Salo ist übrigens Pfarrersohn) lahmt ebenso, die abschließende Ballade "Uriel" wirkt dagegen regelrecht erfrischend. Unterm Strich bleibt ein Album, das leider keinen weiteren Hit enthält. "The Worrying Kind", wohl der stärkste Tanzbodenfüller, muss mit dem Makel der Erfolglosigkeit leben.
3 Kommentare
Auf jeden Fall nicht zu vergleichen mit KISS. Und bitte, bitte keine Untertassen herunterschmeißen...
äh, das war doch t.rex, oder? und es heißt zerdeppern, nicht runterschmeißen!
the ark ist superrr !!!!!!!!!!!!!! die beste band der ganzen welt ...ich liebe sie