laut.de-Biographie
The Black Seeds
Als die Black Seeds mit "Into The Dojo" 2007 ihren internationalen Durchbruch feiern, zählen sie in ihrer Heimat Neuseeland längst zu den Superstars. Die Formation aus Wellington gilt als eines der erfolgreichsten musikalischen Export-Produkte aus der Pazifik-Region.
Die Band, die durch spektakuläre Kombination von Funk-, Soul- und Dub-Motiven mit traditionellen Reggae-Grooves Aufsehen erregt, gründet sich um 1997 im Dunstkreis ihres Sängers, Songwriters und Gitarristen Barnaby Weir. In den Anfangstagen noch als Trio unterwegs, kristallisiert sich über die Jahre ein achtköpfiges Line-Up heraus.
Neben Weir sorgt Percussionist Daniel Weetman für den Gesang. Mike Fabulous, auch er ein Percussionist, spielt die zweite Gitarre, Tim Jaray zupft den Bass. Für das solide Rückgrat sorgt Jarney Murphy am Schlagzeug. Keyboarder Nigel Patterson sowie Jabin Ward und Andrew Christiansen an Saxophon und Trompete runden den Sound ab.
"Eigentlich ist man erst eine richtige Band, wenn man ein Album rausgebracht hat", so Barnaby Weir in einem Radio-Interview. Demzufolge fällt die "echte" Geburtsstunde der Black Seeds ins Jahr 2001. Dann nämlich veröffentlichen sie ihr Debüt "Keep On Pushing", das zu Hause rasch Gold-Status erringt.
Der Nachfolger "On The Sun" erweist sich drei Jahre später als noch erfolgreicher: Gleich zwei Single-Auskopplungen rotieren wochenlang in den Playlisten nahezu sämtlicher neuseeländischer Radio- und Musik-Fernsehsender. Der Longplayer wird mit Doppelplatin dekoriert.
Außerhalb Neuseelands bekommt man vom Triumphzug der Black Seeds jedoch wenig mit. Erst ein internationaler Plattenvertrag mit Sonar Kollektiv ändert das: "Into The Dojo" rangiert ganze fünf Wochen an der Spitzenposition der neuseeländischen Album-Charts, wird auf einer ausgedehnten Europa-Tour darüber hinaus jedoch einem europäischen Publikum schmackhaft gemacht.
Die Strategie geht auf: Insbesondere in Frankreich und Deutschland zeigt man sich begeistert. Im Jahr darauf spielt die Combo in Europa nahezu jedes Festival von Bedeutung, darunter Roskilde, den Summerjam und das Splash!. Der Titel des vierten Studio-Albums demonstriert, was man erreicht hat: "Solid Ground".
Ein Livealbum, ein Remixplatte sowie insgesamt 125.000 verkaufte Alben später stellt das Kollektiv im April 2012 den selbst produzierten Longplayer "Dust And Dirt" in die Regale, das auch noch auf dem eigenen Label Proville Records erscheint. Mittlerweile steht Trompeter Barrett Hocking für Andrew Christiansen im Line-up. Und in der TV-Kultserie "Breaking Bad" sind die Seeds ebenfalls zu hören.
Für "Fabric" bleibt das Oktett sich im Sommer 2017 treu und verteilt seine Stilzutaten auf zwölf neue, entspannende Stücke. Funk-betontere wie "Freakin'" und dubbig-ruhigere wie "Lightning Strikes" befinden sich darunter. Die Nummer "Back To You" eignet sich als poppiger Sommerhit auf einem Laid Back-Reggae-Beat. Derweil verbreitet "Beleza" mit seiner Basslastigkeit und seinen Wort-Samples eine nächtliche, geheimnisvolle, etwas düstere Atmosphäre.
Nicht alle fertigen Songs passen in die ausgewogene, in sich ruhende Album-Dramaturgie. Einige warten bis zu ihrer Europa-Tournee im Sommer 2019 und erscheinen unter dem EP-Titel "Refabricated". Hierzu trägt auch DJ Mu von Fat Freddy's Drop etwas bei: einen dekonstruierenden, soften Disco-Remix des 2017er-Titelsongs "Fabric". Kaum eine Band hat so geschickt Elektronik mit Offbeat und die Offbeat-Stile untereinander fusioniert wie die Black Seeds.
Mit den Singles "Raised With Love" (2020) über Kindheitserinnerungen, "Let The Sunshine Through" (2021) über die Situation des Sängers als junger Vater, der zugleich selbst schwer erkrankt, und "Bring The Sun" (2022) kündigt die Band ein neues Album an. Es soll im Sommer '22 erscheinen, "Love & Fire" heißen und hoffnungsfrohe Töne in die Lockdown-geplagte Welt setzen.
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