laut.de-Kritik
Die Herzstücke - serviert zum 25-Jährigen.
Review von Deborah KatonaRandom Facts: Im Jahr, als Glen Hansard beschließt, Musiker zu werden, sterben Andy Warhol und Fred Astaire. Madonna belegt mit "La Isla Bonita" den ersten Platz der Charts genau wie die Pet Shop Boys mit "It's A Sin". Außerdem werde ich geboren. 27 Jahre später macht Herr Hansard noch immer Musik. Im Fünfundzwanzigsten schon als Kopf der Frames.
Obwohl die Band seit Jahren kenne, habe ich ihr direktes Wirken natürlich mehr oder weniger verpasst. Da kommt es gelegen, dass The Frames zur Feier ihres 25-jährigen Jubiläums "Longitude" veröffentlichen, auf das sie ihre Herzensstücke packen. Oder - wie The Frames es ausdrücken: "An introduction to The Frames".
Diese 'Introduction' umfasst 12 Songs, darunter neue Versionen von "Revelate" und "Fitzcarraldo" sowie ein völlig neuer Song namens "Non But I", den sie ganz ans Ende der Platte stellen. An einer chronologische Reihenfolge halten The Frames gleichwohl nicht fest. Das stört aber keineswegs, im Gegenteil. Denn beim Hören bleibt der Eindruck: Jeder Song sitzt genau dort, wo er hingehört. Punktlandung. Von vorn bis hinten.
Mit "God Bless Mom" hat es eine sehr viel ruhigere Version als das Original von 1999 an den Anfang des Albums geschafft. Gefällt mir persönlich besser als die ursprüngliche Version, da Hansards zitternde Stimme noch eindringlicher wirkt. Auch die Alternativversion von "Revelate" erscheint reifer.
Mit "Lay Me Down" haben The Frames einen wunderschönen, entspannten Song über Liebesbriefe und Begehren geschrieben. In "Seven Day Mile" geht es emotional ebenfalls zur Sache, der Track ist dabei aber etwas eingängiger und melodiöser ausgefallen.
Glen Hansard trifft mit seiner Stimme einfach einen Nerv. "Stars, stars, teach me how to shine" (aus "Star Star"). Der Text könnte auch in einem Billg-Popsong verwurstet werden, aber Hansards Organ klingt so zerbrechlich, flehend und verzweifelt, dass man ihm quasi alles abkaufen würde. Und dementsprechend mitleidet.
In "People Get Ready" singen The Frames noch: "We have all the time in the world to get it right". Zehn Jahre sind zwar seit dem letzten regulären Studioalbum vergangen. Bisher haben sie jedenfalls alles richtig gemacht.
4 Kommentare
hab damals "once" gesehen und glen hansard darüber kennen gelernt. "falling slowly" und "when your mind's made up", beide auch auf "the cost", wurden in schlüsselszenen im film musikalisch dargeboten von hansard himself und seiner damaligen freundin marketa irglova (selbst musikerin) und sind so unglaublich gut.. der gesamte soundtrack (darin auch songs von marketa irglova, u.a. ihr "if you want me" auf dem weg zum kiosk für filmkenner..) ist toll.
Dieser Kommentar wurde vor 9 Jahren durch den Autor entfernt.
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auch abseits von "once" scheinen the frames echt brauchbaren indie rock zu bieten mit starkem songwriting und einer bewegenden gesanglichen performance. hab da echt was an vorbeiziehen lassen.. hab nachholbedarf