laut.de-Kritik

Lost And Found - The Fray erfinden sich neu.

Review von

Sie spielen den Song von "Grey's Anatomy", in der Serie "Scrubs" laufen ihre Stücke im Hintergrund, und die aktuelle Single "You Found Me" kommt in den USA als Trailersong der neuen Staffel der TV-Serie "Lost" zum Einsatz. The Fray kennt jeder, aber keiner richtig.

Zwar läuft "You Found Me" auch im deutschen Radio schon wieder rauf und runter. Trotzdem gibt es auch auf dem neuen Album kein einziges (!) Bild von The Fray zu sehen, lediglich ihre Schatten sind im Booklet abgebildet.

"Syndicate" eröffnet die Platte und verleitet mit seinem Sechsviertel-Takt dazu, sich beim Kopfnicken dauernd zu korrigieren. Nach dem Intro wird der Beat leider strmlinienförmig. Durch die Strophen peitscht ein dominantes Klavier mit eingängigen Licks, das im Refrain dann von einer dominanten Gitarre und den gleichen Licks abgelöst wird. Darüber liegt die melancholische Stimme von Isaac Slade. Backgroundgesänge werden nur unterbewusst wahrgenommen, tragen aber wesentlich zum Klang bei.

Ihr Sound ist gefällig, aber trotzdem einzigartig - jeder weiß: das ist die Band von "Grey's Anatomy". Während das letzte Album jedoch fast durchgehend vom Klavier ertränkt worden ist, scheint die Band diesmal dazu gelernt zu haben und verzichtet bereits beim zweiten Song "Absolute" komplett auf das Tasteninstrument. Das schafft Transparenz und hilft, die Songs klarer im Album einzuordnen.

"Ungodly Hour" ist die erste richtige Ballade von The Fray und allein deshalb hörenswert. Lyrisch betrachtet ist dieser Song, wie auch einige andere, leider kein großer Wurf. Eine Trennung wird ohne Handlung und mit wenigen Metaphern ebenso abgefrühstückt wie die gleichnamige Bitte im Song "Don't Let Me Go".

Im Songwriting behielten The Fray den Stil des vorherigen Albums bei, veränderten im Verlauf des Albums aber die Instrumentierung um kleine, unauffällige Nuancen. So ersetzt im vierten Track "Say When" wiederum ein Fender Rhodes das Klavier. Das fällt zwar nicht besonders auf, belebt die Platte aber ungemein.

Mit "We Build Then We Break" lehnt sich die Band am weitesten aus dem Fenster. Ein Synthie-Bass beginnt zunächst alleine mit Schlagzeug. Später setzt mit viel Hall und Echo der Gesang ein, der schließlich von Synthesizerflächen und ebenfalls synthetischen Einwürfen untermalt wird. Im Refrain kommt dann noch ein ungewöhnlicher Pianopart hinzu. Insgesamt geht das Rezept auf: Mit "You Found Me" und ihrem neuen Album haben sich The Fray neu erfunden, ohne ihr Gesicht zu verlieren.

Trackliste

  1. 1. Syndicate
  2. 2. Absolute
  3. 3. You Found Me
  4. 4. Say When
  5. 5. Never Say Never
  6. 6. Where The Story Ends
  7. 7. Enough For Now
  8. 8. Ungodly Hour
  9. 9. We Build Then We Break
  10. 10. Happiness

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4 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    ich habs gehört dieses album und das davor.
    hier versteh ich den hype um diese band nicht.
    klingt mir alles zu langatmig und langweilig.

  • Vor 15 Jahren

    Nachdem The Fray das erste Album auch bei uns veröffentlichten, bin ich sofort in den Plattenladen meines Vertrauens gelaufen, um mir die SCheibe zu kaufen, denn die beiden Singles "How to save a life" und "Over my head" gefielen mir dermaßen gut, dass ich noch mindestens 5 weitere solche Höhepunkte auf der CD vermutete.....! Leider Fehlanzeige! Ich wurde leider enttäuscht, sodass ich eigentlich beschloss den Fehler kein zweites mal zu begehen, aber als ich dann "You found me" und "Absolute" vom zweiten Longplayer hörte, flammte bei mir neue Hoffnung auf! Also wieder ab in den Plattenladen um die Ecke und das neue Album kaufen! Und endlich!!! The Fray haben es meiner Meinung geschafft die Power ihrere Midtempo-Nummern fast durchweg zu halten sodass ich ohne schlechtes Gewissen beide Daumen hoch zeigen kann! Zugegebenermaßen sind die Songs "Syndicate", "Enough for now" und "Absolute" recht ähnlich, aber gerade deswegen hatte ich mir das Album ja schließlich gekauft! Ideal zum Lernen, Fahrradfahren und Abschalten! Und selbst als ich einige Songs abends in meine Party-Playlist eingeordnet habe fügte sich die Musik überraschenderweise gut in einen Samstagabend mit ein! Auch "You found me" und "Where the story ends" bestechen einmal mehr durch ein gutes Songwriting und bescheren einen mindestens eine Woche Ohrwurm am Stück! Allerdings habe ich auch was zu mäkeln! Zwar gefällt mir die Stimme von Isaac Slade ja gerade wegen seiner passionierten Stimme so gut, allerdings leidet er in den Balladen wie "Ungodly Hour" und "Happiness" etwas zu sehr für meinen Geschmack...! Alles in allem ein gut gelungenes Album von the Fray mit "The Fray" mit Luft nach oben für einen Nachfolger!

    Meine Top 3 sind:
    3. Where the story ends
    2. You found me
    1. Syndicate

  • Vor 15 Jahren

    Die "Lückenfüller" braucht die eine oder andere Band eben um sich zu finden. Dass sie jetzt guten Singer/Songwriter-Pop machen ist doch das richtige Zeichen.

    1. Album 3/5
    2. Album 4/5

    Ich bin raus...

  • Vor 15 Jahren

    Ich hab zuerst das Album nebenbei laufen lassen und fands langweilig, jetzt höre ich es irgendwie rauf und runter. Es ist natürlich reinste Popmusik, aber genau das ist das gute daran, die Songs sind einfach schön, gut geschrieben und gut arrangiert. Gefällt mir.