laut.de-Kritik

Im Gothic Rock zählen die Thüringer zur nationalen Spitze.

Review von

Lon Fright ist ein Mann, der sich nicht so leicht entmutigen lässt. An der Qualität der Alben, die er mit seiner Band The Fright veröffentlich hat, gibt es jedenfalls nicht viel zu meckern. "Rising Beyond" war schon gut und "Canto V" hat die Messlatte gleich noch ein wenig höher gelegt.

"Voices Within" muss sich nun an diesen beiden Alben messen lassen und besteht den Vergleich nahezu mühelos. Mit Chris North hat sich Lon einen neuen Gitarristen geholt, der seine Wurzeln zwar im Black Metal hat, doch als Fan muss man keine Angst haben, dass hier auf einmal gekeift und gedeibelt wird.

Ganz im Gegenteil. Der Einstieg mit "Disbelief" ist herrlich melancholisch und emotional. Sanfte Klaviertöne, eine Gitarre mischt sich dazu und Lons sanftes Timbre. Bevor man aber ganz wegschmachtet, nimmt der Song Fahrt auf, als hätte man den Vorhang weggerissen und das Sonnen- oder zumindest Mondlicht hereingelassen.

Der Sleaze-Anteil ist definitiv zurückgegangen, einen Pop- oder auch Wave-Appeal können The Fright mit "Illusion" aber nicht verleugnen. Problematisch? Überhaupt nicht, die Band navigiert so locker und unverkrampft durch sämtliche Gewässer, dass die Scheibe trotz aller stilistischen Vielfalt wie aus einem Guss klingt.

Wie vielfältig die beiden Musiker agieren, zeigt sich beispielsweise an "End" sehr schön. Im Grunde genommen eine zutiefst melancholische Ballade mit Piano und Streichern, zeugen die immer wieder auftauchenden flirrenden Gitarren von der Black Metal Vergangenheit von Gitarrist Chris.

Die erste Single "Choices" hat definitiv ihren Charme, fällt auf meiner persönlichen Liste gegen das unglaublich eingängige "Illusion" oder das starke und nicht zu knapp an Poisonblack erinnernde "Miracle" ab.

Seine bereits auf "Canto V" herausstechenden Qualitäten als Sänger unterstreicht Lon auf "Voices Within" nochmal ganz fett. Ob man nun auf Pathos im Gesang steht oder nicht - zur Musik von The Fright passt er wie der Uhu in den Goten-Eintopf!

Nach dem etwas schwerer zugänglichen "Identitiy" setzen Lon und Co mit dem doomigen "Fall" den Schlusspunkt unter ein ausgesprochen starkes Album. Mit der wertigen Aufmachung in einer schön gestalteten Holzbox kann man als Fan wirklich nichts falsch. Im Gothic Rock gehören The Fright definitiv zur nationalen Spitze.

Trackliste

  1. 1. Disbelief
  2. 2. Illusion
  3. 3. Choices
  4. 4. End
  5. 5. Ruins
  6. 6. Miracle
  7. 7. Cold
  8. 8. Lost
  9. 9. Identity
  10. 10. Fall

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1 Kommentar

  • Vor einem Jahr

    Ich bin aufgrund dieser Rezension auf The Fright aufmerksam geworden. Kannte ich vorher nicht.

    Gefällt mir ausgesprochen gut, erinnern mich ein wenig End Of Green, wobei der Gesang nicht so stark Type O Negative-lastig ist. Eingängige Melodien, die einem meist sofort im Ohr hängen bleiben und zum Mitsummen anregen.

    Für mich: thumps up!