laut.de-Kritik

Wenn Schwarzwald und Schweiz gemeinsame Sache machen ...

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Wenn der Schwarzwald und die Schweiz gemeinsame Sache machen, kann ja nur Gutes bei rauskommen. Das beste Beispiel dafür ist das Lo Fat Orchestra und sein aktuelles Album mit einem bunten Wirrwarr aus Pop und allem was dazugehört. Nur nicht ganz so an der Oberfläche gekratzt. Denn bei "The Second Word Is Love" ist der Name Programm. Es geht um Liebe.

Der Opener "Be Honest" klingt zunächst mal noch gar nicht nach Liebe. Muss wohl an den wild kreisenden Synties liegen. Oder vielleicht an dem Text, der eher an Verhaltensvorschriften erinnert, als an sanftes Gesäusel. "Move! No! Yes! No!", rät einem eine plötzlich tiefere Männerstimme. Tu dies, tu das, wer hasst das nicht?

"Don't Talk To Me" ist noch so eine dissonante Überraschung. Dieser Song beschreibt, dass es vielleicht manchmal besser ist, freudig durch das Zimmer hüpfen, anstatt darüber nachzudenken, dass nun alles gesagt ist. Klanglich endet das erste Kapitel des Albums schließlich mit "Take Me Home Tonight", bevor die Streicher einsetzen.

Ja richtig, die Streicher. In "Going Out With The Punks" wird man in ein wunderbar anmutiges Geigenspiel fallen gelassen, bevor ein poppiges Gitarrenriff einsetzt und Sänger Christoph Schmidt uns mit einer Art Anti-Liebesgedicht überrascht."You can't be trusted." Kurz darauf setzt wieder das Geigenspiel ein, dramatischer als vorher. Jeder Takt, jede Textzeile birgt enttäuschte Erwartungen.

Ab jetzt übernimmt die Gitarre die Rolle des unerwarteten Instruments. Der nun noch vollere Sound, der zusammen mit Orgel und der Stimme von Barbara Lehnert entsteht, spiegelt den Inhalt wieder: Liebe verträgt sich nicht mit Verlustängsten. "Take My Love" steht im musikalischen Gegensatz zu den ersten drei Tracks des Albums. Und zur Fortsetzung, die mit "I'm So Happy" beginnt. Dramatisch durch das Orgelspiel des Sängers, und irgendwie doch mit einer fröhlichen Note. Laut Text ist hier das Minimum ja das neue Maximum.

Ob gemeinsames Weltenbummeln ("No Sense") eine einfach nur schlichte Zweisamkeit ("Waiting For Me") - bis zum bitteren Ende der Scheibe bleibt die Band ihrem Motto "The Second Word Is Love" im Kern stets treu.

Trackliste

  1. 1. Be Honest
  2. 2. Don't Talk To Me
  3. 3. Take Me Home Tonight
  4. 4. Going Out With The Punks
  5. 5. Take My Love
  6. 6. Master 3000
  7. 7. I'm So Happy
  8. 8. No Sense
  9. 9. Waiting For Me
  10. 10. The Band Is Broke

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