The Mighty Bop - " Spin My Hits"

Handelt es sich bei Mighty Bop etwa um die eine Hälfte von Smith & Mighty, die jetzt solo durchstarten will? Haha, nein, erstens nennt der sich nicht Bop und ausserdem wäre der Artikel im Bandnamen ja dann überflüssig - oder verdammt selbstbewusst. Von dieser Eigenschaft dürfte die hier interessierende Combo, ausser der Soundverwandtschaft zu Schmidt und Mächtig, auch einen Löffel abbekommen haben, denn von ihren im Titel prophezeiten Hits weiss hierzulande kaum jemand zu berichten.

In Frankreich dagegen längst für die Groove-Beschallung in Szene-Danceclubs verantwortlich, präsentieren die Mighty Bop-Hintermänner DJ Yellow und Chris The French Kiss hier in Projektform einen leckeren Downbeat-Cocktail, den man am liebsten in einem Mal ausschlürfen will. Und dann sollte man es auch einfach tun. Geschwindigkeit ist bei dieser Form der Hip Hop-Beat-Verwendung bekanntlich kein Gradmesser für Qualität und dementsprechend gelassen wummern hier die Hits, äh Beats, aus den Boxen.

Denkt man zu Beginn noch an die jüngste Tosca-Veröffentlichung, erinnert uns Rapper EJM in "Freestyle Liguistique" mit seinen feinen MC-Qualitäten Marke Solaar daran, dass wir es hier mit waschechten Galliern zu tun haben. Mit zunehmender Tonträgerlänge drücken Mighty Bop kräftiger auf die verspielte Jazz-Tube und tauschen die (im Vergleich) dicken Bassgrooves gegen sachte anklopfende Beats, die den gemütlichen Sonntagnachmittagskaffee genauso versüssen, wie jeden anständigen Chill-Out Room.

Nicht unerwähnt soll die Tatsache bleiben, dass sich zu drei Nummern ein recht souliger Frauengesang gesellt, der den Flow in meinen Ohren etwas unterbricht. Mit dem schleichenden "Sadness" (sowie vier Interludes) betonen Chris und Yellow nochmal gediegen ihre Hip Hop-Roots und stossen uns mit "Baby Dream" ebenso smooth in die Realität zurück.

Fakt: Dieser jazzy Downbeat-Variante gebührt höchste Aufmerksamkeit.