laut.de-Kritik

Nach zwei Hammer-Songs ist das Pulver verschossen.

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Tja, The Music hatten es wirklich nicht einfach. Zuerst wurden sie als die größte Band seit Oasis gehandelt, um dann genau von deren Frontmann Noel Gallagher so richtig schön in die Pfanne gehauen zu werden. O-Ton Gallagher: "The Music ist die schlechteste Band, die je mit uns getourt ist!" Dieses Statement fiel, nachdem Oasis die vier Jungs als Vorgruppe mit auf Tour genommen hatten und sich scheinbar nicht großartig mit ihnen anfreundeten.

Nun, Oasis hin oder her, The Music haben es geschafft, den Hype in England für eine Weile zu vergessen, und melden sich mit ihrem zweiten Album "Welcome To The North" zurück. Der erste Song - ein Knaller! Gitarrenwände legen sich über einen äußerst tanzbaren Beat, und Robert Harveys heraus gepresste Stimme schreit an einem eingängigen Refrain entlang.

Auf "Welcome To The North" folgt "Freedom Fighters", ebenfalls ein absolut unumgänglicher Hit. "Dance for the Freedom," heißt es in dem Stück, und so klingt es auch. Die Vierer-Combo tanzt sich in die Freiheit, und alle, die den Song hören, werden folgen ohne zu zögern.

Aber damit hat es sich auch schon. Nach zwei absoluten Hammer-Stücken scheint das Pulver des Albums verschossen zu sein. Der dritte Track "Bleed From Within" ist zwar auch noch anständig, verläuft sich aber in einem Kinderlied-ähnlichen "DamDamDam" Gesang. Danach tröpfelt der Silberling so vor sich hin und lässt auf Elektro-Hits wie "Getaway" oder "The People" vom ersten Longplayer lange warten.

Die Kompositionen wirken viel glatter und mehr im "Led Zeppelin-straight-forward-Style" als auf dem Debüt. Obwohl The Music immer beteuern, dass es bei ihnen (wie es der Name schon sagt) wirklich nur um die Musik geht, vermisst man die Leidenschaft und Kompromisslosigkeit vergangener Tage.

"Welcome To The North" ist ein typischer Zweitling einer englischen Hype-Band. Okay - aber lange nicht so gut, wie erwartet.

Trackliste

  1. 1. Welcome To The North
  2. 2. Freedom Fighters
  3. 3. Bleed From Within
  4. 4. Breakin
  5. 5. Cessation
  6. 6. Fight The Feeling
  7. 7. Guide
  8. 8. Into The Night
  9. 9. I Need Love
  10. 10. One Way In, No Way Out
  11. 11. Open Your Mind

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10 Kommentare

  • Vor 20 Jahren

    Vor ziemlich genau zwei Jahren liessen ein paar 18jährige Buben aus Leeds ein Debutalbum vom Stapel, das sich gewaschen hatte. Aufregend, neu und intensiv war ihre Rockmischung, und natürlich waren sie das Next-Big-Thing drüben auf der Insel.

    Nicht ganz zu unrecht, wie sich jetzt mit dem Zweitling zeigt. Welcome To The North setzt genau dort an, wo wir The Music vor zwei Jahren verlassen haben: knallige Riffs, treibende Beats, rumpelnde Bässe, und über alledem die geniale Stimme von Robert Harvey. Seine Mischung aus Robert Plant und Johnny Rotten klingt einfach erfrischend und tönt so, als würde er bei jedem Song um sein Leben singen! Und das ist positiv gemeint!!!

    Die Songs von The Music pumpen pures Adrenalin durch die Boxen, und der Zuhörer kann nicht anders als Mitwippen. Ein Album, welches Fans der ersten Stunde mehr als befriedigt und sicherlich auch Neulinge begeistern wird. Anhören!

    Anspieltipps: Freedom Fighters (http://www.laut.de/lautbar/forum/showthrea…), Bleed From Within, Cessation, Open Your Mind

    www.themusic.co.uk

  • Vor 20 Jahren

    die erste platte fand ich sterbenslangweilig.