laut.de-Biographie
The Phantom Band (UK)
Als im Januar 2009 ihr Debüt "Checkmate Savage" erscheint, überschlagen sich die britischen Kritiker vor Begeisterung. "Sieben Monate später klingt es immer noch wie das frischeste und durchgängig überzeugenste Album des Jahres", urteilt etwa der Guardian. Obwohl es bis dahin noch keinem gelungen sei, den Sound der Phantom Band festzunageln.
"Mein Opa meinte, es sei Zeichentrickmusik aus der Tschechoslowakei" so Bassist Gerry Hart. "Meine Mutter sagte nur, es höre sich verzweifelt an", berichtet der damalige Schlagzeuger Damien Tonner. Kritiker sprechen eher von einer kreativen Mischung aus Folk, Krautrock, Indie und Electro, wobei auch vokale Harmonien eine wichtige Rolle spielen.
"Es hat lange gedauert, bis es funktioniert hat, gibt Gitarrist Duncan Marquiss zu. Zu der Band gehören außerdem Sänger und Gitarrist Rick Anthony, der weitere Gitarrist Greg Sinclair und Keyboarder Andy Wake. Die Mitglieder leben zu Beginn des Jahrtausends alle in Glasgow, wobei sich mehrere noch aus der Schule oder dem Kunststudium kennen.
In den ersten Jahren betreiben sie die Band als Spaßprojekt unter ständig wechselnden Namen, wobei sich die Grundeinstellung auch später nicht ändert: Jedes Mitglied ist gleichberechtigt, Struktur entsteht aus Chaos. "Wir spielen einfach und ewig darauf los, bis irgendwas passiert, dass die Musik irgendwo hinbringt", so Marquiss.
Als Robert Redford nehmen sie 2005 eine Demo-CD mit dem Titel "The Mummy And Daddy Dance" auf, die sie auf ihren Konzerten verkaufen. 2006 entscheiden sie sich für den Namen Phantom Band, 2007 veröffentlichen sie für ein kleines Label in London ihre erste Single "Throwing Bones." Anschließend unterschreiben sie einen Vertrag beim schottischen Label Chemikal Underground, das sie als die beste Verpflichtung ihrer Unternehmensgeschichte lobt.
Dass es damit nicht ganz falsch liegt, zeigt sich daran, dass ihr Zweitling "The Wants" (2010) ähnlich begeisterte Kritiken hervor ruft wie das Debüt. Die Aufnahmesessions ziehen sich jedoch dahin und führen zu Spannungen. Schlagzeuger Tonner verlässt die Band und wird durch Iain Stewart ersetzt. Es folgen Touren und Festival-Auftritte in ganz Europa und den USA, wobei der bunte Haufen nach 2011 eine Pause einlegt.
Die meisten Mitglieder sind auch in anderen Projekten tätig. Marquiss und Wake haben sich einen Namen als Maler gemacht und stellen ihre Werke in Ausstellungen aus, Sänger und Gitarrist Rick Anthony tritt solo unter dem Namen Rick Redbeard auf. 2013 erscheint sein Debüt "No Selfish Heart", das deutlich folkiger ausfällt als die Arbeiten mit der Band.
Dass mit der Phantom Band allerdings weiter zu rechnen ist, beweist sie mit einem Konzert an Weihnachten 2011 in ihrer Heimat Glasgow, bei dem die Mitglieder alle verkleidet auftreten. "Mitreißend, hypnotisch und absolut spannend", urteilt ein anwesender Kritiker.
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