laut.de-Biographie
The Popes
In einem religiös geprägten Land wie Irland kann sich ein Name wie "Die Päpste" leicht zu einem Politikum entwickeln. Dass es nach der Gründung keine Beschwerden gab, lag einerseits am Frontmann, dem alles zuzutrauen war, und am Umstand, dass er weniger wegen seiner Bedeutung als wegen seiner phonetischen Nähe auserkoren wurde.
Denn die Popes entstehen 1994, nachdem die Pogues ihren Sänger Shane MacGowan wegen chronischer Trunkenheit und Unzuverlässigkeit vor die Tür gesetz haben. Für seine Texte von Kollegen, Kritikern und Publikum gleichermaßen gefeiert, haben Drogen- und Alkoholexzesse MacGowan in ein Wrack verwandelt. Sein Gebiss besteht nur noch aus schwarzen Stumpen.
Doch gerade aus seinem Image schlägt der Sänger sein größtes Kapital. Zu den beständigen Mitgliedern in einem oft wechselnden Lineup zählen Paul "Maddog" MacGuiness (Gitarre) und ein weiteres ehemaliges Mitglied der Pogues, Tom McManamon (Banjo). Mit "Snake" erscheint bald ein Album. Auf der Singleauskopplung "That Woman's Got Me Drinking'" spielt MacGowans Kumpel Johnny Depp Gitarre und zeichnet für das Video verantwortlich.
Der Nachfolger "The Crock Of Gold" (1998) erzeugt schon viel weniger Begeisterung und geht mehr oder weniger unter. Der Zustand des Sängers verschlechtert sich zunehmend, was verständlicherweise zu Spannungen führt. Schließlich beschränkt sich die Tätigkeit auf Liveauftritte, bevor sich die Band Anfang des neuen Jahrtausend faktisch auflöst. Mit "Holloway Boulevard" (2000) erscheint noch eine Platte ohne MacGowan.
Der Tod von Banjospieler McManamon 2007 führt einige der ehemaligen Mitglieder wieder zusammen. Aus den angekündigten Electric Popes wird zwar nichts, doch nimmt sich Gitarrist McGuiness des ursprünglichen Namens an und schart neue Musiker um sich. 2009 veröffentlichen sie das Album "Outlaw Heaven", zu dem auch MacGowan einen Beitrag leistet.
Noch keine Kommentare