laut.de-Kritik

Headbangen beim Zähneputzen? Hier entlang!

Review von

Von dem denkwürdigen Zeitpunkt an, als dieses Album nach einer Redaktionssitzung in meinen Discman und von dort ohne Umwege in meinen CD-Player wanderte, hat es sich genau dort festgefressen. Vielleicht nur noch ab und an abgelöst vom ebenfalls fantastischen Vorgängeralbum "More Parts Per Million" aus dem Vorjahr, das ich nach exzessivem Hören von "Fuckin A" umgehend anschaffen musste. Erst mal angefixt, lässt die Sucht nicht lange auf sich warten. Die anfängliche Euphorie ist derweil überzeugter Begeisterung gewichen.

Zugegebenermaßen klingt sowohl auf dem Debüt als auch auf dem Zweitling einiges recht ähnlich, facettenreich darf man das nun nicht gerade nennen. Aber weil sich das Sub Pop-Trio dabei highspeed auf Albumlänge um Kopf und Kragen schreddert, ist das mehr als verzeihlich.

Das hier ist Lowest-Fi Garagenrock, dreckig und schnell und – oh oh - ich gebe freiwillig 'nen Zehner ins Phrasenschwein - druckvoll bis der Zeiger im roten Bereich am Anschlag zuckt. Dabei ist "Fuckin A" im Prinzip nichts anderes als ein kilojoulereicher Punkbrei, der einen überrollt wie ein 30-minütiger Monstertrack. Wo fängt ein Song an und wo hört der andere auf? Spielt keine Rolle.

Solopogo im Zimmer, Headbangen beim Zähneputzen, unbeobachtet geglaubtes Luftdrums spielen an der Bushaltestelle: hier ist alles drin. "Let Your Earth Quake Baby"! Zum Leidwesen meiner Untermieter: ja! Und wenn die Thermals mit dir durch sind, erst mal Luft holen von dem Tempo, durchatmen und Repeat drücken. Hier führt kein Weg dran vorbei. Fuckin' großartig.

Trackliste

  1. 1. Our Trip
  2. 2. Every Stitch
  3. 3. How We Know
  4. 4. When YouÆre Thrown
  5. 5. Remember Today
  6. 6. A Stare Like Yours
  7. 7. Let Your Earth Quake, Baby
  8. 8. God and Country
  9. 9. End to Begin
  10. 10. Forward
  11. 11. Keep Time
  12. 12. Top of the Earth

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17 Kommentare

  • Vor 20 Jahren

    o.k.,o.k., es interessiert bis auf wahre musikkenner wie marah, molli und kunigunde ;) sowieso niemanden, es gibt nicht mal ne review bei laut oder plattentests drüber, aber scheißegaaaal, ich mach trotzdem nen thread auf.
    also, fuckin a: nicht so unglaublich eingängig wie die more parts per million (die ja sowieso niemand kennt...) mit ausnahme von "a stare like yours" das auch schon live zu bewundern war(zumindest von marah und mir....).
    war schon etwas enttäuscht, stellte aber fest, dass die songs gewaltig wachsen, wenn ma die cd mal ne weile nebenher hört und sich das ein oder andere einprägt. immernoch dreckiger melodischer garagen punkrock, zum glück qualitativ besser als die auf nem 4 - spur - gerät aufgenommene erste scheibe.
    und im herbst sollen sie nach deutschland kommen...dann wird endlich mal länger gerockt, als das beim letzten konzert mit 16 liedern möglich war.....

  • Vor 20 Jahren

    Hmm.

    Erscheint die Platte nicht erst am 14. Juni?

  • Vor 20 Jahren

    18. juni kam sie raus, soweit ich informiert bin