laut.de-Biographie
Tomas Jirku
Der gebürtige Tscheche Tomas Jirku ist ein Selfmade-Man. Ein Macher im besten Sinne des Wortes. Noch vor der Öffnung des Eisernen Vorhangs mit seinen Eltern nach Toronto geflohen, lebt er sich in der neuen Heimat schnell ein. Er begeistert sich für Graphik Design, spielt Computerspiele, malt Graffitis und hört elektronische Musik von KLF, Technotronic und 808 State. Seine ersten Produktionen, die auf billigem Equipement entstehen, vertreibt er in selbst hergestellten Kleinstauflagen.
Aufmerksamkeit zieht er Ende der 90er Jahre mit dem Online-Projekt "Variants" auf sich. Insgesamt 60 verwandte Tracks stellt er im Laufe der Zeit auf seine Website, die den kreativen Prozess abbilden sollen. So mutiert der ursprüngliche Entwurf immer wieder zu etwas Neuem. Das ungewöhnliche Projekt ruft das kanadische Label Alien8 Recordings auf den Plan, wo 2000 eine Auswahl der 60 Tracks erscheint.
Bereits im Sommer des selben Jahres erregt der Newcomer auf dem Mutek-Festival in Toronto die Aufmerksamkeit von Thomas Brinkmann, in dessen Vorprogramm Tomas Jirku auftritt. Das Label Force Inc. zeigt sich ebenfalls beeindruckt von der Live-Performance des Wahl-Kanadiers und nimmt ihn unter Vertrag. Noch im November 2000 erscheint dort das Album "Sequins". Der starke Sample-Charakter des Albums rückt ihn in die Nähe von Produzenten wie Akufen oder Ark.
Seither hat sich der musikalische Kosmos von Tomas Jirku als äußerst wandlungsfähig erwiesen. Von deepen Produktionen über verspulte Acid-Nummern bis hin zu Hip Hop findet alles seinen Platz. Letztere erscheinen in Kooperation mit Rappern unter dem Arbeitstitel The Killaz. Außerdem ist er zusammen mit der in Vancouver wohnhaften Robin Judge regelmäßig auf dem Stuttgarter Label Onitor mit Minimal-Releases zu Gast. 2005 verlagerte auch Jirku seinen Wohnsitz in den Stadt im Westen Kanadas. Neues Material von Jirku/Judge ist also wohl nur eine Frage der Zeit.
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