Porträt

laut.de-Biographie

TransGlobal Underground

"Underground wird Overground und Overground wird Underground": Diese Erkenntnis des Techno-Gurus Westbam mag auf ihre Musik zutreffen. Nicht aber auf TransGlobal Underground selbst, die mit ihrem ersten Album "Dream of 100 Nations" (1993) gleich einen Volltreffer landen.

Seitdem haben sie Bands wie die Asian Dub Foundation maßgeblich beeinflusst und gelten als eine der interessantesten Bands der Londoner Szene. Dennoch hat die Fachpresse noch immer keine treffende Bezeichnung für ihre Musik gefunden. Jazz, World, Ambient, Hip Hop, House, Techno oder Trance: Wie viele Schubladen auch immer aufgezogen werden, die Musik von TransGlobal Underground bewahrt sich einen unfassbaren Rest und ihrem Ziel, jede Vorstellung von musikalischen Grenzen zu ignorieren, bleiben sie bis heute treu. Nicht zuletzt berufen sich TGU auf die eigenwilligen Klänge der Experimental-Krautrock-Band Can.

Abgesehen davon, dass ihre Songs fast immer tanzbar sind, ist bei diesen Klang-Anarchisten nur sicher, daß man nicht weiß, was auf einen zukommt. Das gilt für ihre Alben ebenso wie für Konzerte. "Wo immer wir auftauchen, finden wir Verbündete, die mit uns auftreten. Dadurch müssen wir uns auf einer Tour auf unzählige Konstellationen einstellen. Wir wissen nie, was uns erwartet und müssen stets offen bleiben", bestätigt Drummer Hamilton Lee.

Im vierzehnten Jahr ihrer Bandgeschichte feiern Transglobal Underground, um die es in der Zwischenzeit etwas ruhiger wurde, ein Comeback. "Es ist in der Tat eine vielfältige Platte", freut sich Lee über "Moonshout" (2007). Das britische Ethno-Kollektiv, das sich als offene Verbindung mit festem Kern versteht, präsentiert darauf eine wilde Mischung, die stark an den Shuffle-Modus eines iPod erinnert. "Wir kommen um die Hörgewohnheiten der MP3-Generation einfach nicht mehr herum. Der Shuffle bietet die Möglichkeit, Musik in einen völlig neuen Kontext zu stellen. In diesem Umfeld nehmen unsere Songs eine andere Gestalt an", so Lee.

In der Tat überrascht "Moonshout" mit einem Mix, der sich ausgehend vom Dancefloor über Brasilien, Indien und Nordafrika bis zum Country hangelt. "Der Charakter unserer Musik wird von der Auswahl unserer Mitarbeiter bestimmt", erklärt Lee das Konzept. Auf "Moonshout" kollaborieren die Ungreifbaren u.a. mit dem portugiesischen Produzenten-Team Blasted Mechanism, dem irakischen Rapper Naufalle, dem in Prag lebenden Senegalesen Burama Badji und der bulgarischen Folk-Sängerin Yanka Rupkina.

Alben

Surftipps

Noch keine Kommentare