laut.de-Biographie
Tüsn
"Reden ist Silber, Tanzen ist Gold", schallt es irgendwann Ende 2014 aus dem Netz: das erste Lebenszeichen von Tüsn, der Band, über die niemand etwas weiß und die auch nicht viel von sich preis gibt. Der Song "Schwarzmarkt", aus dem die obige Textzeile stammt, macht mehr oder weniger viral die Runde.
Vorerst weiß man nur so viel über die drei jungen Männer: Sänger 'Snöt' Stefan, Bassist Daniel und Schlagzeuger Tomas kommen in Berlin zusammen, um deutschen Indie-Pop zu fabrizieren. Aber nicht solchen, wie man ihn sonst kennt.
Tüsn verbinden Schlagzeug, Bass und Synthesizer miteinander, darüber liegt Snöts hohe Stimme, die voller Pathos und Dramatik daher kommt. Zuweilen weckt das Erinnerungen an Muses Matt Bellamy, aber irgendwie klingt Snöt auch ganz unverwechselbar. Ebenso der Bandname mit ü, der sich durchgesetzt hat, obwohl der Umlaut in der Popwelt keinen leichten Stand genießt.
Früher fühlten sich alle drei Beteiligten eher gitarrenlastiger Musik verbunden, später nehmen Keyboard und Synthies den größten Raum ihres Sounds ein. "Das fühlt sich kalt und warm zugleich an, vielleicht wie ein herrschaftlicher unrenovierter Altbau bei Nacht, und darin eine Party exzentrischer Adeliger ohne Geld auf dem Konto. Die große Affektion, in der tatsächlich noch gefühlt wird." Tatsächlich trifft diese Beschreibung aus einem Pressetext der Band voll und ganz zu.
Ihre Songs veröffentlichen Tüsn auf Soundcloud und Spotify. Sie tragen Titel wie "Zwang", "Schwarzmarkt" und "Schuld", alles ganz dunkle Ecken des menschlichen Gewissens, die die Band affektiert, aber auch sexy beleuchtet. Nach einem ersten großen Auftritt beim First We Take Berlin Festival im Oktober 2014 und der Veröffentlichung zweier Singles wächst die Fangemeinde stetig.
Regisseur Zoran Bihac verantwortet das Video zur zweiten Single "Zwang". Er hatte seine Finger schon in diversen Rammstein-Clips, was sich auch hier nicht verleugnen lässt: Immerhin hängt Sänger Snöt kopfüber von der Decke und leidet mit einer weiblichen Gleichgesinnten um die Wette. In Schwarz-Weiß gehalten und mit schwacher Licht- und Bildqualität, spiegelt der Clip erneut die Mystik wieder, die Tüsn noch immer umgibt.
Im Sommer 2015 bespielen sie schon massenweise Festivalbühnen, von Rock am Ring bis zum Melt! ist alles dabei. Nebenher tüfteln sie am Album-Erstling "Schuld".
Es sieht alles danach aus, als habe sich das Ü im Namen als eine gute Wahl entpuppt.
Noch keine Kommentare