laut.de-Kritik
Für Fans der alten Belle And Sebastian oder Velvet Underground.
Review von Michael SchuhUnd noch eine Band, die den monoton-vibrierenden Krautrock-Groove von Neu! für eine neue Generation aufwärmt. Aber warum auch nicht? Gute Musik kann es nie genug geben und auf "Bills" stellen sich Ultimate Painting auch wirklich nicht untalentiert an. Der einlullend-schöne Harmoniegesang von Gitarrist James Hoare und Sänger Jack Cooper sollte auch ewiggestrige Neu!-Verteidiger verzaubern.
Umso schöner dann die Entdeckung, dass die Londoner auf ihrem bereits dritten Album "Dusk" weit mehr können als deutsche Großväter zu kopieren. Im weiteren Verlauf spannen sie einen Bogen von amerikanischem zu britischem Gitarrenpop verschiedenster Prägungen, von den Go-Betweens über Belle And Sebastian zu Velvet Underground, deren Sinn für Minimalismus sich schon im wirklich gelungenen Cover-Artwork spiegelt. Es geht vorwiegend akustisch zu, quiet ist hier immer noch the new loud.
Die Assoziationen stehen dem Hörgenuss nur dann im Weg, wenn Ultimate Painting mal keine ganz so charmante Melodieführung verfolgen ("Silhouetted Shimmering") oder vor lauter Slow-Pop-Konzentration selbst ein wenig vor sich hin dämmern ("Skippool Creek"). Demgegenüber stehen aber Highlights wie "Lead The Way" mit hypnotischer Wurlitzer-Orgel, der im Kontext herausstechende Upbeat-Track "Who Is Your Next Target?" oder das abseitige "A Portrait Of Jason". Auch der 1969 ertrunkene Rolling Stones-Gründer Brian Jones dürfte sich über die Hommage "Song For Brian Jones" kaum beschweren.
Fans des eklektischen, porentief reinen Gitarrenpops, denen die Jingle-Jangle-Surfer der Allah-Las kürzlich weit zu lebensbejahend agierten, sollten hier eine Heimat finden.
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