Porträt

laut.de-Biographie

Underworld

Freur, Lemon Interrupt, Tomato, Underworld. Vier Namen, ein Nenner. Hinter diesen Pseudonymen verbergen sich Ende der 80er Jahre drei kreative Köpfe, die zusammen einen ganz eigenen Soundkosmos kreieren. In den frühen 80ern, als toupierte Steckdosenfrisuren der letzte Renner sind, treffen sich Karl Hyde und Rick Smith und gründen das Duo Freur. Mit "Doot Doot" erlangen sie einen mittelschweren Hit, können danach aber keine Wurst mehr vom Teller ziehen - Freur waren bald gestorben.

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Best of 1994 30 Jahre, 30 Alben
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Ende der 80er firmieren sie unter dem Namen Underworld neu und bringen mit "Underneath The Radar" und "Change The Weather" zwei Alben heraus, die gehörig floppen. 1992 unterziehen sie sich dann mit DJ Darren Emerson einer Frischzellenkur, die dem Raumschiff Underworld den finalen Kick verleiht. Unter dem Namen Lemon Interrupt veröffentlichten sie zwei Singles ("Dirty/Minneapolis", "Bigmouth/Eclipse"), bevor sie zum alten Bandnamen Underworld zurück kehren. Um den Bombast-Sound der drei Engländer mit Worten erfassen zu können, müsste man ein ganzes Arsenal an Hilfsbegriffen heranziehen, die nur für Verwirrung der Verwirrung sorgen würde ... (trippy, clubby, dancy usw.)

1993 ist dann das Geburtsjahr der neuen Unterweltler mit einem Soundgemisch, das das Tanzbein animiert und auch für chillige Momente sorgt. Mit "Dubnobasswithmyheadman" verursachen sie ein regelrechtes Beben bei Kritikern und Insidern. In der Folge werden Underworld von vorne bis hinten abgefeiert. 1995 folgt lediglich eine Single, die aber eine Art Tornado auslöst. "Born Slippy" avanciert nicht zuletzt dank des Danny Boyle-Films "Trainspotting" zum Clubhit des Jahres und bald schreit alles nur noch nach "Lager Lager Lager".

Das Nachfolgewerk "Second Toughest In The Infants" toppt nochmals das Kritikerlob und jetzt stellt sich auch der kommerzielle Erfolg ein. Nach einer kleinen Verschnaufpause, die eigentlich keine war - schließlich sind Underworld längst gefragte Remixer für Größen wie Depeche Mode, Björk und Simply Red - folgt 1999 "Beaucoup Fish", das ihren Status als Herrscher der Dancefloors weiter festigt. Ab 2014 erscheinen diese Alben in großen Sammler-Editions neu (u.a. "Beaucoup Fish Super Deluxe Box").

Underworld - Strawberry Hotel
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Die Techno-Legenden scheitern im Finale.
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Im Frühjahr 2000 dann der Bruch. DJ Darren Emerson hat die Nase voll, angeblich können sich die drei nicht über die Verteilung der nunmehr ganz ansehnlich gewordenen Einnahmen einigen. Da sinds wieder nur noch zwei, aber Karl Hyde und Rick Smith machen unter dem gut eingeführten Namen Underworld weiter. Im September 2002 erscheint mit "A Hundred Days Off" ihr erstes Album in der neuen alten Besetzung. Und wie immer bleiben gemischte Gefühle zwischen himmelhochjauchzender Ekstase und schulterzuckendem Okay.

Danach lässt die Band längere Zeit nichts von sich hören, erst ab 2005 gibt es neue Sounds in Form von vereinzelten Web-Releases zu hören. Die MP3-EPs hören auf so spannende Namen wie "Pizza Eggs" oder "I'm A Big Sister, And I'm A Girl, And I'm A Princess, And This Is My Horse". Für den am 19. April 2007 erscheinenden Kinofilm "Sunshine" kommt das altbewährte Duo Danny Boyle/Underworld elf Jahre nach "Trainspotting" ein weiteres Mal zusammen.

In dem Science Fiction-Streifen, für den die Briten den Soundtrack liefern, geht es um das Ende der Menschheit, und darum, wie dieses verhindert werden kann. Außerdem arbeitet die um Darren Price seit 2005 wieder zum Trio gewachsene Band am Soundtrack für "Breaking & Entering", wo die flächigen Orchesterarrangements des libanesischen Künstlers Gabriel Yared mit den bekannten Underworld-Ambientflächen zusammentreffen.

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Mit "Oblivion With Bells" melden sich Underworld im Oktober 2007 auch als Albumkünstler zurück. Das Werk, das bereits im Frühjahr eingespielt wird, führt den Faden früherer Alben weiter, aber mit einer breiteren Soundpalette. Pop und Rave in another dimension, so wollen wir das.

Der Erfolg der früheren Jahre lässt in der Folge etwas nach, die Briten sind nicht mehr so präsent wie zuvor. "Barking" wird von der Öffentlichkeit zwar wohlwollend, aber nicht mehr euphorisch aufgenommen. 2012 zeichnen Underworld als musikalische Leiter der Eröffnungsfeier bei den Olympischen Spielen in London verantwortlich, danach hört man länger nichts mehr von ihnen. Karl Hyde veröffentlicht 2013 mit "Edgeland" ein Solo-Album, das Leo Abrahams von den australischen Avantgarde-Jazzern The Necks produziert. Aber erst Ende 2015 geben Underworld die Rückkehr auf die Bühne bekannt, und auch ein neues Album haben sie am Start: "Barbara Barbara, We Face A Shining Future".

Eine unerwartete Kooperation fließt 2018 in die Platte "Teatime Dub Encounters", für die sie sich mit ihrem alten "Trainspotting"-Kollegen Iggy Pop treffen. In einem Londoner Hotel spielen sie vier Tracks ein, die sowohl die Techno-Checker als auch den Punk-Godfather in bestem Licht erscheinen lassen.

Ab November '18 veröffentlichen Underworld jede Woche neue Werke auf ihrer Homepage, wobei sie der mehrteiligen "Drift"-Reihe, für die sie sich unter anderem mit The Necks zusammentun, besonderen Wert zumessen. Somit entwickeln sie in aller Regelmäßigkeit ihren musikalischen Horizont weiter.

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Live in Köln 2002 Wie ein normaler Mittwoch zum Saturday Night wird...

Wie ein normaler Mittwoch zum Saturday Night wird..., Live in Köln 2002 | © LAUT AG (Fotograf: Martin Mengele) Wie ein normaler Mittwoch zum Saturday Night wird..., Live in Köln 2002 | © LAUT AG (Fotograf: Martin Mengele) Wie ein normaler Mittwoch zum Saturday Night wird..., Live in Köln 2002 | © LAUT AG (Fotograf: Martin Mengele) Wie ein normaler Mittwoch zum Saturday Night wird..., Live in Köln 2002 | © LAUT AG (Fotograf: Martin Mengele)

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