laut.de-Kritik

Hardrock, Glam-Metal und eine Prise Stadionrock.

Review von

Wer im Metal-Archiv buddelt und in der Rubrik "Hardrock aus Deutschland" hängenbleibt, stößt unweigerlich auf den Namen Victory. Die Combo um Band-Urgestein Herman Frank (Accept, Sinner) feierte Mitte der Achtziger ihre größten Erfolge.

Drei Dekaden später ist die nach ihrem letzten Studioalbum "Don't Talk Science" nahezu komplett neu zusammengewürfelte Band immer noch am Start. Neben Gitarrist Frank sticht im Spätherbst 2021 besonders Sänger Gianni Pontillo hervor, der mit seiner international konkurrenzfähigen Röhre durchaus begeistert.

Vom Start weg huldigen Victory der Melange aus klassischem Hardrock und eingängigen Elementen aus den Bereichen Glam-Metal und Stadionrock. Der Opener "Love And Hate" kommt mit einem wuchtigen LedZep-Riff und satter Midtempo-Power um die Ecke. Anchließend nimmt der Titeltrack ordentlich Fahrt auf und erinnert ein wenig an die schnelleren Kiss-Nummern aus den Achtzigern, etwa "Love's A Deadly Weapon" oder auch "No, No, No". Mit "Cut To The Bone" zelebrieren Victory waschechten Hardrock, ehe man mit "Dying In Your Arms" zwei Gänge zurückschaltet und die Herzen aller Power-Balladen-Fans höher schlagen lässt.

Kantige Midtempo-Rocker, ein paar schnellere Nummern und zwischendurch ein bisschen Kuschelrock zum Runterkommen: Nach einer guten Viertelstunde ist das Sound-Fundament trittsicher festgelegt. Victory wissen was sie wollen. Und nicht mehr und nicht weniger bekommt der Hörer auch auf dem Rest des Albums geboten.

Wer rifflastigen Hardrock-Standard mit klassischem Solo-Gefrickel nach dem zweiten Refrain abfeiert ("Mad", On Fire", "In Rock We Trust"), der kommt genauso auf seine Kosten wie Freunde der etwas schnelleren und härteren Gangart ("Into The Fire", "My Own Desire"). Auch der Kuschelfaktor drängt sich zur Mitte des Albums hin in den Vordergrund. "Unconditional Love" ist zwar keine herkömmliche Ballade, im Refrain schaltet die Band aber doch in den eingängigen Dur-Modus. Plötzlich sind da ganz viel Wonne und Wärme und ein Sänger, der mit viel Gefühl und Leidenschaft nicht nur schmachtende Menschen in Lederjacken um den Finger wickelt.

Victory haben auch knapp 30 Jahre nach ihren Glanzzeiten noch einiges zu bieten. Zwar treffen die Hardrocker in punkto Nachhaltigkeit am Ende nur einmal so richtig ins Schwarze ("Unconditional Love"). Aber das stört nur am Rande. Wer auf soliden, technisch einwandfreien und satt produzierten (auch hier hatte Herman Frank seine Finger im Spiel) Hardrock mit Glam-Metal-Einschlag steht, der bekommt mit "Gods Of Tomorrow" eine gelungene Rundum-Versorgung.

Trackliste

  1. 1. Love And Hate
  2. 2. Gods Of Tomorrow
  3. 3. Cut To The Bone
  4. 4. Dying In Your Arms
  5. 5. Hold On To Me
  6. 6. Into The Light
  7. 7. Mad
  8. 8. Unconditional Love
  9. 9. My Own Desire
  10. 10. On Fire
  11. 11. Rising Force
  12. 12. In Rock We Trust
  13. 13. Leave you Alone

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