laut.de-Biographie
Vivid
"Das können unmöglich Deutsche sein." So die einhellige Reaktion, als sich Ende 1997 der Song "Still" anschickt, die deutschen Charts zu erobern. Zu perfekt adaptieren Vivid den Grunge-Sound ihrer US-amerikanischen Vorbilder, als dass man dessen Ursprung im niedersächsischen Provinznest Salzgitter vermutet hätte.
Doch ebendort gründen die Schulfreunde Thomas Hanreich (Gesang), Matthias Kloß (Gitarre), Holger Schmidt (Bass) und Torsten Kluske
(Schlagzeug) 1991 die Band Vivid, benannt nach dem Titel einer Living-Colour-Scheibe. Der Karrierebeginn des Rock-Quartetts unterscheidet sich kaum vom Schicksal vieler Newcomerbands: Demotapes, kleine Konzerte, Teilnahme an Nachwuchswettbewerben und die Hoffnung, irgendwann entdeckt zu werden.
1994 produzieren Vivid in Eigenregie eine Mini-CD, verschicken sie an diverse Leute und erregen damit die Aufmerksamkeit von Jens Krause, dem Ex-Producer von Fury In The Slaughterhouse. Er lädt sie zu Probeaufnahmen ein und es entsteht ein professionell produziertes Demotape, das Vivid zwar erste Aufmerksamkeit, nicht aber den erhofften Plattenvertrag einbringt. Eine deutsche Band, die klassisch-amerikanischen Alternative-Rock spielt, noch dazu mit englischen Texten, passt nicht in den Geist der Zeit.
Erst nachdem Vivid ihren Sound mit elektronischen Hilfsmitteln und Samples anreichern, stehen die Verkaufsaussichten besser und die Jungs bekommen einen Deal beim Majorlabel Virgin. Die besagte Single "Still" erscheint im Juli '97 und das Debut-Album "Go!" erreicht kurze Zeit später Platz 68 der deutschen Charts. Auch live überzeugt die Band, Highlight ist der Auftritt bei Rock am Ring, beim Echo '98 gewinnt das Quartett den Nachwuchspreis. Vergleiche mit Pearl Jam und U2 sind an der Tagesordnung.
Zwischen Festivalsommer und Herbsttour richten sich Vivid in Salzgitter ein eigenes Studio ein und beginnen mit den Aufnahmen zum zweiten Album. Als Produzenten gewinnen sie Peter Walsh, der in den 80ern mit Größen wie den Simple Minds und Peter Gabriel gearbeitet hat. Heraus kommt mit "Sundown To Sunrise" ein eher konzepthaftes Album, das weniger auf Single-Erfolg setzt - die Platte hält sich dennoch mehrere Wochen in den Verkaufscharts.
2001 tauchen Vivid mit "Auto All" und der Vorabsingle "Smash" wieder aus der Versenkung auf und auch der etwas abhanden gekommene Erfolg könnte sich nun wieder einstellen. Melodische Rocknummern mit der nötigen Spur Eigenständigkeit plus einige Single-Kandidaten finden sich auf dem Album nämlich zuhauf.
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