laut.de-Kritik

Soul und Funk statt Clubeklektizismus.

Review von

Der Name Wahoo dürfte Experten elektronischer Clubmusik noch in guter Erinnerung sein. Schließlich hat das Projekt mit seinem ersten Sonar Kollektiv-Release, der Maxi "Make 'Em Shake It", vor drei Jahren einen Start nach Maß hingelegt. Nach sporadischen Veröffentlichungen erscheint jetzt mit "Take It Personal" das erste Wahoo-Album.

Wer in erster Linie clubtaugliche Tracks erwartet hat, sieht sich schnell getäuscht. Zwar ist der Berliner House-DJ Dixon neben Songwriter Georg Levin einer der Köpfe von Wahoo. "Take It Personal" bestellt das Feld jedoch weitaus vielschichtiger: Soul und Funk sind hier die Genre-Pfeiler. Nur ab und an scheinen deutliche Clubreferenzen durch, wie etwa bei der eingangs erwähnten Electro-Nummer "Make 'Em Shake It".

Über weite Strecken funktioniert ein mitunter hart am Kitsch vorbeischrammender Pop-Appeal als Songbasis. Schon der Opener "Don't Take It Personal" nimmt diese Weichenstellung vor und weist die Richtung für das gesamte Album. "Es ist Musik, die wir cool finden, aber die sich selber nicht zu ernst nimmt", so Georg Levin.

Dieses Anliegen in gute Tracks zu verpacken, gelingt Wahoo nicht durchgehend. Die meiste Zeit wirkt "Take It Personal" nämlich eher trocken. Die ironisierten Kontrastsounds im Hintergrund nimmt jemand, der die Woche über nicht im Studio sitzt, wohl kaum wahr. In dieser Hinsicht ist "Take It Personal" mit Sicherheit etwas überambitioniert. Oder zu ernsthaft, wenn man so will.

Dennoch hat die Platte vor allem dank der zahlreichen Gastsänger einiges zu bieten. Robert Owens und Paul Randolph, ein Kumpel von Detroit-Legende Carl Craig, sind hier mit ihren sehr souligen Performances am Mikrofon zu erwähnen. Insgesamt liegen Licht und Schatten aber doch zu nah beieinander. Über die volle Spielzeit fehlt dem Album schlicht an qualitativer Ausdauer.

Trackliste

  1. 1. Don't Take It Personal
  2. 2. Loud
  3. 3. Get Another Girl
  4. 4. Damn (Yo're Here)
  5. 5. I'm Your Lover feat. Felix (Basement Jaxx)
  6. 6. Wishing
  7. 7. Make 'Em Shake It
  8. 8. Diamond Wedding
  9. 9. Moonride
  10. 10. Holding You (Interlude)
  11. 11. Sun In My Candlelight
  12. 12. Shine

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