Porträt

laut.de-Biographie

Waka Flocka Flame

"I never in my life wanted to rap."

Doubletime: Kollegah demontiert sich selbst
Doubletime Kollegah demontiert sich selbst
Farid Bang will Auschwitz-Überlebende featuren. Cardi B macht den Fetty Wap. Trapper hassen Tupac. Neue Musik von Füffi, Lil Skies, MF Doom u.v.a.
Alle News anzeigen

Juaquin James Malphurs (*1986) besitzt schon im bürgerlichen Leben einen eher ungewöhnlichen Namen. Da sollte der Künstlername wohl in nichts nachstehen: Als Waka Flocka Flame bemüht sich der in Queens, New York geborene Rapper redlich um Distinktion. In mehreren Interviews gibt der Buddy von Gucci Mane außerdem bekannt: Rapper hat er eigentlich nie werden wollen.

Obwohl seine Mutter Debra Antney CEO der Künstler-Management-Firma Mizay Entertainment sowie lange Zeit Managerin von erwähnten Gucci Mane ist, interessiert Juaquin sich als Kind kaum für Musik. Lieber geht er seiner Liebe für Basketball nach. Dass etwa Ja Rule ein paar Ecken weit von ihm entfernt wohnt, ficht ihn gar nicht weiter an.

Nach dem tragischen Unfalltod seines jüngsten Bruders zieht die Familie von New York nach Atlanta, Georgia. Dort gerät der Teenager zunächst in zwielichtige Kreise und verbringt zu viel Zeit auf den verrufeneren Pflastern der Stadt. "Diese Phase in meinem Leben hat mich wirklich vom Weg abgebracht", sagt Malphurs heute. "Aber sie hat mich auch als Mann für die Zukunft gewappnet."

Frustriert von Schicksalsschlägen, greift der leidenschaftliche Meerjungfrauenfan schließlich doch zum Mikrofon, um seiner Unzufriedenheit Luft zu machen. "Ich konnte meine Gefühle körperlich nicht loswerden, darum war das verbale Ventil die einzige Option, die ich hatte."

Ein Cousin verpasst ihm in Anlehnung an einen Muppets-Charakter den Namen "Waka". Später ergänzt Southern Rapper Gucci Mane das Pseudonym um "Flocka Flame". Mit dem freundet er sich um 2005 herum an, als seine Mutter Mane zu managen beginnt. 2009 ist es schließlich Zeit fürs Debüt-Mixtape "Salute Me Or Shoot Me".

Schon zu jener Zeit formuliert Waka seinen Stil aus: Dirty South mit starkem Trap-Einschlag, mit dem er sich in die Reihen der Lil Wayne- und Young Jeezy-Erben einsortiert. Seine Lines und Rhymes widmen sich vorrangig dem Party-Hedonismus zwischen Gin, Purple Drank, Weed, Ferrari und Chicks.

Der Track "O Let's Do It" gerät umgehend zum Breakthrough-Hit und erobert die Billboard Charts. Tatsächlich räumt das Stück dermaßen ab, dass Flocka Flame für den Remix mal eben Rick Ross und P.Diddy verpflichten kann. Freund Gucci Mane beruft ihn in seine Brick Squad-Clique.

"Ich hätte mir niemals eine Karriere im Hip Hop träumen lassen – und plötzlich hatte ich den größten Hit im gesamten Süden." Doch fordert der Erfolg auch Tribut: Anfang 2010 wird Waka Flocka Flame bei einem Überfall in einer Autowaschanlage in den Arm geschossen. Einen Monat später kritisiert ihn Method Man in einem Radiointerview explizit für seine sehr simplen Lyrics.

Als sich Gucci Mane im selben Jahr von Flockas Mutter als Managerin trennt, wird die tiefe Freundschaft zwischen den beiden Rappern auf eine harte Probe gestellt. Nach einigen Verstimmungen bekennen sich beide aber heute wieder zueinander und unterstützen sich auch künstlerisch (u.a. in der Compilation "Ferrari Boyz").

Ebenfalls 2010 veröffentlicht Malphurs sein Studio-Debüt "Flockaveli" via Brick Squad/Warner Bros. MTV listet ihn daraufhin in den Top10 der heißesten MCs des Jahres.

Die Liste der seither erfolgten Features bestätigt in jedem Fall, dass er seinerzeit mit dem Wechsel Richtung Raplaufbahn den richtigen Weg eingeschlagen hat: Namen wie Lex Luger, Drake, Timbaland, Nicki Minaj, Tyler, The Creator, Wyclef Jean und Lil Wayne sowie eine großangelegte PETA-Kampagne gegen Tierpelze und Hundekämpfe lassen keinen anderen Schluss zu.

News

Alben

Surftipps

Noch keine Kommentare