laut.de-Kritik
Robin Thicke & Co. müssen ordentlich bluten.
Review von Michael EdeleOffensichtlich läuft der Yankovic-Humor nicht jedem gleich gut rein. Inzwischen hat der durchgeknallte Musiker nach einer Best-Of 2009 und "Apocalypse" von 2011 mit "Mandatory Fun" nun aber den neuesten Querschläger vorgelegt - und der macht zumindest mir jede Menge Spaß.
Sind wir ehrlich: Eine Truppe wie Tenacious D wäre ohne Weird Als Vorarbeit auf dem Feld der absurden Lyrik kaum vorstellbar. Wenn Kollege Alex Cordas behauptet, man müsse ein gewisses Grundwissen der aktuellen US-(Un)Kultur mitbringen, um sämtliche Jokes zu kapieren, stimmt das sicher. Aber das macht die Witze ja nicht schlechter, und im Gegensatz zu denen von einer Truppe wie J.B.O. fällt die Halbwertszeit der Texte auch deutlich höher aus.
Den Reigen eröffnet "Handy", eine Persiflage von Iggy Azaleas "Fancy", das mir im Original glücklicherweise unbekannt ist. Die lyrische Neubearbeitung von Weird Al ist aber allein schon das musikalisch eher bedingte Vergnügen wert. Weiter gehts mit der eigenen Nummer "Lame Claim To Fame", die sich stilistisch an die hierzulande eher weniger bekannten Southern Culture On The Skids anlehnt.
Auch "Royals" von Lorde war mit bislang nicht vertraut, doch "Foil" schwirrt mir seit dem ersten Durchlauf ständig durch die Rübe. Großartig! Auch das zugehörige Video! Da Yankovic schon wieder fleißig dreht, hoffe ich, dass auch zum "Sports Song" eines erscheint, der die ganzen College-Fight-Songs perfekt auf die Schippe nimmt.
Ordentlich bluten muss Robin Thicke für seine "Blurred Lines". "Word Crimes" ist dafür die einzig richtige Bezeichnung. Man möchte Meister Yankovic dafür beinahe um den Hals fallen. Wie ich Dave Grohl kenne, wird er das für "My Own Eyes" tun: Der Song würde perfekt auf jede Scheibe seiner Foo Fighters passen. Weltklasse!
Es folgt die übliche Polkahymne, bei der dieses Mal Miley Cyrus, Psy, Pitbull, Gotye, Macklemore und Co. dran glauben müssen. "Mission Statement", das sich musikalisch an Crosby, Stills. Nash & Young orientiert, flacht etwas ab. Auch "First World Problems" bleibt für meinen Geschmack ein wenig auf der Strecke.
Pharrell Williams' "Happy" bekommt mit "Tacky" (cooles Video, by the way) endlich die Verarbeitung, die dieses nervige Ding verdient. "Radioactive" von Imagine Dragons ist ebenfalls ein herrlicher Spoof. Am Ende zieht "Jackson Park Express" im epischen Ausmaß Geschwurbel wie Cat Stevens komplett durch den Kakao.
Was mir da gerade so einfällt: Wann kommt eigentlich die neue Eläkeläiset?
11 Kommentare mit 32 Antworten
"Auch "Royals" von Lorde war mit bislang nicht vertraut"
Alter, lebst du unter nem Stein?
Klingt ja ganz fesch, muss mir mal die Videos geben.
amboss. eddy lebt unter einem amboss.
auf eläkeläiset warte ich allerdings auch.
Ich hör kein Radio und geh in keine Clubs, wo nicht wenigstens Rock läuft. Also woher soll ich den Kram kennen?
Für einen Musikjournalisten trotzdem schwach, wenn man nicht zumindest auf dem Laufenden ist, was so in den Mainstream-Charts los ist.
Ich höre auch fast nur Metal, Rock, Hardcore etc. Aber wenn man im Alltag ein bisschen was aufschnappt, weiß man was die Masse so hört...
mir gehts da genauso.wozu sollte man die als metalaficionado kennen ?die sind 1-2 monate da,halten arsch und titten in die kamera und verschwinden dann hoffentlich auf nimmer wiedersehen.für mich verschwendete zeit.
ich mein, als händler für edelste weine und champagner interessierst dich ja schliesslich auch net für den geschmack von ziegenpisse
Lorde ist ja auch wirklich dafür bekannt, Arsch und Titten in jede Kamera zu halten. Das nächste mal, wenn du so einen Käse schreibst, informiere dich erst einmal, HerrvonWelt.
Sorry Herr, aber das war nen Griff ins Klo...^^
kann ja schon mal vorkommen^^. vergleich war auch eher allgemein bezogen und lorde ist dann wohl die ausnahme von der regel musikalisch bietet sie mir trozdem nichts.grad mal in "royals" reingehört, find ich ehrlich gesagt nix besonderes drann.ist halt keine fernfahrermukke
Der lebt unter 'nem verdammten Berg.
Mount Edelest.
Gruß
Skywise
Ein echtes Kunststück. Dem wachsen die langen Haare nicht vom Kopf, sondern aus den Ohren. Erklärt auch die ein oder andere Kritik.
ist auch nicht so meins, aber ist ja klar, dass der mann polarisiert. zu der kritik: ernsthaft? wer kommt denn an "fancy" und "royals" vorbei, selbst wenn man "unter einem berg" lebt? bin immer noch sprachlos. da bezweifel ich die daseinsberechtigung eines sog. musikkritikers. armutszeugnis der allerersten güte. beide daumen runter.
Ja, tut mir echt leid. Ich bin auch noch ein schlechter Mensch zu allem Überfluss ...
Sollte es auch! xD
Der hat tatsächlich damit Billboard 100 geknackt? Respekt. Weird Al scheißt auf alles - nur deshalb reiht er seit Jahren unaufhörlich Klogriffe an Geniestreiche. Auch hier finden sich sicher wieder Perlen genauso zahlreich ie Popel. Die Promophase mit 8 Videos in 8 Tagen fand ich ziemlich überzogen.
Ich kann mit dem nur in Bild & Ton etwas anfangen, der soll mal wieder einen ordentlichen (Musik)Film drehen.
Oder "Gandhi II".
http://www.youtube.com/watch?v=JpNB2SoNfyg…