laut.de-Kritik
Streifzug durch die Shaolin-Rumpelkammer.
Review von Dani Fromm"Eingefleischte Fans lechzen nach allem, auf dem 'Wu' draufsteht", zeigt man sich bei Gold Dust überzeugt. Das muss auch glauben, wer eine Compilation wie "Return Of The Wu" auf den Markt wirft - vermutlich stimmt es sogar.
Mit einem Streifzug durch vergessenes oder aussortiertes Material des Wu-Tang Clans kann man schließlich immer noch nicht viel verkehrt machen. Erst recht nicht, wenn ein altgedienter Hausmeister wie Mathematics durch die Shaolin-Rumpelkammer führt, hier und da den Staub abbürstet und die Zusammenstellung der Fundstücke überwacht.
Musikalische Revolutionen stehen dabei allerdings nicht zu erwarten: Aus den Jahren zwischen 2000 und 2008 stammt, was seinen Weg auf "Return Of The Wu" fand. Die versammelten Clan-Männer begeben sich back in the days und zelebrieren ausgiebig "The Way We Were".
Kung-Fu-Film-Zitate, soulige Gesangseinlagen, Funk-triefende Basslines, Stimmfetzen, Scratches und Geräusche, ebenso roh wie stimmungsvoll geloopt und aneinandermontiert: Der Kopf nickt automatisch - es geht einfach wenig über echten Wu-Shit. Eingefleischte Fans wissen das.
Aber eingefleischten Fans dürfte auch schwerlich entgehen, dass vieles bereits bekannt ist. "Stawberries & Cream", "John" und "Rush" beispielsweise gab es schon auf "The Problem". "Da Way We Were" zierte als Bonustrack "Love, Hell Or Right". Komplett in Vergessenheit geraten war all dies eigentlich noch nicht.
Den schwankenden Beat von "Iron God Chamber" habe ich von Masta Killas "Made In Brooklyn" noch bestens im Ohr - genau wie des RZAs Einschätzung, "me and the mic like ebony and ivory". Stimmt, die beiden kommen nie wirklich zusammen, wenn sie nicht gerade Seite an Seite auf einem Klavier herumliegen.
Die Erkenntnis, dass mancher Produzent nicht unbedingt selbst rappen müsste, ist allerdings in etwa so neu wie die Tatsache, dass die restlichen Wu-Recken, allen voran wie üblich Ghostface Killah, Method Man und ein fröhlich "Fuck you!" aus seinem "Early Grave" grüßender Ol' Dirty Bastard, einen exzellenten Job erledigen.
Die Modernisierungsarbeiten an "Clap" und "Respect" fielen behutsam aus. Die 2010er-Versionen passen somit bestens in den leicht altertümlichen Rahmen. Ewiges "Goin' back to basics" führt über die Jahre schon ein wenig im Kreis herum. Trotzdem: Für "keep the party goin'" reicht es allemal dicke.
3 Kommentare
muss man das haben?
gähn
Mal bei Gelegenheit einpacken.