laut.de-Kritik

Technisch versiert, symphonisch und derbe.

Review von

Bislang war ich der Meinung, Gitarrist Andy Phillips sei bei Xerath fürs Songwriting zuständig. Das war anscheinend vollkommener Quatsch. Der Mann hat seine Axt mittlerweile an Conor McGouran abgegeben, was an der musikalischen Ausrichtung der Band jedoch nichts geändert hat.

Eher im Gegenteil: "I Hold Dominio" beginnt mit einem starken, interessanten Intro. Das geht nach und nach in den eigentlichen Song über und lässt einen merklichen Devin Townsend-Anstrich erkennen. Der Schrei von Fronter Richard Thomson verdichtet diese Eindruck deutlich. Spätestens, wenn er bei "I Hunt For The Weak" oder "Bleed This Body Clean" noch mit Klargesang aufwartet, erscheint das Bild perfekt.

Das Ziel, Filmmusik mit Bands wie Strapping Young Lad oder Meshuggah zu kombinieren, haben Xerath auf "III" definitiv erreicht. Auf dem Album findet sich, mit Ausnahme des etwas langatmigen "Veil - Part 2", kein schlechter Song. Allerdings bekommt die Formation mit laufender Spieldauer ein Problem nicht ganz in den Griff: Die Songs klingen zu gleichförmig.

Zum einen muss man Xerath hoch anrechnen, dass sie technische Versiertheit mit rhythmisch derben Djent-Riffing immer nachvollziehbar in Szene setzen. Hinzu kommen zahlreiche symphonische Score-Elemente. Die wirken zwar hin und wieder ein wenig zu überladen, passen sich aber weitgehend gut in die Songs ein.

Allerdings wären ein paar Tempovariationen ein guter Einfall gewesen. Nur bei "Autonomous" lassen die Briten ihren Drummer Michael Pitman ein wenig von der Kette. Der Mann gibt sich redlich Mühe, um für Abwechslung zu sorgen, doch vor allem in den instrumentalen Phasen zeigt der ein oder andere Song gewisse Längen.

Dankbar bin ich allerdings für die Streicher in "Sentinels", weil die mich dermaßen an VAST erinnert haben, dass ich deren Debüt "Visual Audio Sensory Theatre" wieder rausgekramt habe. Das war es dann zwar auch schon mit dem Parallelen zu Jon Crosby, aber dies sei eh nur am Rande erwähnt.

Fans der ersten beiden Scheiben machen bei Xerath auch mit dem dritten Album kaum etwas falsch. Über die fehlende Bandbreite, was das Tempo betrifft, seh' ich (zumindest noch dieses Mal) einfach wohlwollend hinweg.

Trackliste

  1. 1. I Hold Dominion
  2. 2. 2053
  3. 3. I Hunt For The Weak
  4. 4. Autonomous
  5. 5. Bleed This Body Clean
  6. 6. Death Defiant
  7. 7. Sentinels
  8. 8. Passanger
  9. 9. Ironclad
  10. 10. Demigod Doctrine
  11. 11. The Chaos Reign
  12. 12. Witness
  13. 13. Veil - Part 1
  14. 14. Veil - Part 2

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