laut.de-Kritik
Der Isländer übt sich in altbewährter Zurückhaltung.
Review von Toni HennigLetztes Jahr veröffentlichte Aðalsteinn Guðmundsson alias Yagya mit "Old Dreams And Memories" sein erstes Album auf seinem eigenen Label Small Plastic Animals. Nun kehrt er mit "Always Maybe Tomorrow" mit seiner zweiten Veröffentlichung für die Plattenfirma zurück.
Die besteht aus vier Tracks, die einerseits von Yagyas typischer Dub-Techno-Signatur leben, andererseits aber auch eine gewisse Weiterentwicklung erkennen lassen.
Den Beginn macht mit "The Other Side Of Despair" eine Nummer, die im Gegensatz zu den meisten Tracks auf "Old Dreams And Memories" wieder im etwas höheren BPM-Bereich angesiedelt ist. Mit präziser Vier-Viertel und repetitiven Dub-Beats als Fundament geht es soundmäßig in urbane, weitläufige Sphären, wobei Guðmundsson, was die sphärische Synthie-Arbeit betrifft, etwas zu sehr mit isländischer Zurückhaltung agiert, so dass das Stück doch recht monoton ausfällt.
Da erweist sich das folgende "Distorted Dualism" als deutlich gelungener, wenn er seine melancholischen Qualitäten betont. Rhythmisch bleibt er dabei seiner straighten Ausrichtung treu, wie auch in den folgenden Tracks, wobei "Standing Still In A River" mit hypnotischen, trancigen Synthies zu zurückgenommenen und atmosphärischen Beats durchaus zu überraschen weiß. Jedenfalls erhofft man sich auf den kommenden Veröffentlichungen etwas mehr von diesem Sound. Dagegen hätte es "Two Moments" nicht unbedingt gebraucht, verlässt sich Yagya doch etwas zu sehr auf altbewährte Dub-Rhythmen und auf- und abebbende Synthies. Jedenfalls wäre das Stück auf den bisherigen Werken des Isländers weder positiv noch negativ aufgefallen.
Dementsprechend hätte es "Always Maybe Tomorrow" gut getan, wenn Guðmundsson etwas mehr aus seiner eigenen Haut herausgekommen wäre. Trotzdem darf man gespannt sein, wohin die Reise auf den nächsten Veröffentlichungen geht.
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