Porträt

laut.de-Biographie

Finch Asozial

"Punchline-Rap, Auf-die-Fresse-Rap, Beleidigungen in alle Richtungen, schön frauenfeindlich - genau mein Ding. Nein, gemeint ist nicht MC Bomber, aber jemand, der in eine ähnliche Kerbe schlägt: Finch Asozial.

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Dabei könnten die beiden zumindest äußerlich nicht unterschiedlicher sein: Während Bomber mit kurzen, lockigen Haaren und Drei-Tage-Bart in der Masse nicht weiter auffällt, schreit Finchs gesamtes Auftreten: "Retro!" Ein schmales Oberlippenbärtchen gesellt sich zu Vokuhila und (kleiner) Plautze, dazu wahlweise Kappe oder Anglerhut und Polyester-Trainingsanzüge.

1990 wird er in Frankfurt an der Oder geboren und wächst im brandenburgischen Fürstenwalde auf. Er kommt nach eigener Aussage zwar schon mit Rap in Kontakt, feiert die Aggro Berlin-Zeit und besonders Eko Fresh, liebt aber eigentlich Schlager und Ost-Rock. Tom Astor, Heinz Rudolf Kunze, Karat und die Puhdys hinterlassen angeblich prägenden Eindruck beim heranwachsenden Finch.

2013 zieht er nach Berlin-Lichtenberg und studiert Elektrotechnik. Dort beginnt auch seine Karriere als Battlerapper: Mit Auftritten bei "Rap am Mittwoch" und dem Anschlussformat "Toptier Takeover" macht er sich einen Namen.

Finch liebt die Provokation. Er tut gern Dinge, die im Deutschland der späten 2010er Jahren eigentlich verpönt sind: Frauen verachten, Minderheiten beleidigen und ein stolzer Ossi sein.

Letzteres steht besonders im Vordergrund. Er spielt mit den Symbolen des Ostens, ist Union-Fan, trinkt gern Pfeffi und isst für sein Leben gern Kasseler. Alternativ tuts das Mett-Brötchen aber auch. Es gehe ihm darum, "den Osten wieder nach vorne zu bringen", sagt er im Gespräch mit dem Freitag.

Finch - Dorfdisko 2
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Ab 2018 beginnt er, auch eigene Songs zu veröffentlichen. Es erscheint eine erste EP unter dem Titel "Fliesentischromantik". Einziges Feature: natürlich MC Bomber. Im März 2019 folgt das Debüt-Album: "Dorfdisko".

Apropos Dorfdisko: In seiner Freizeit legt der studierte Elektrotechniker gerne als DJ Heiko auf Dorffesten auf. Programm: hauptsächlich Neunziger und Schlager. Und genau da passt auch Finchs zweiter Longplayer "Finchi's Love Tape", der im Februar 2020 erscheint, ganz wunderbar hin.

Für die Kollabo mit Scooter auf "Bassdrum" hat Finch das Asoziale im Sommer 2020 bereits aus seinem Namen gestrichen. Scooter sind neben Alligatoah, Blümchen, Marteria oder SDP auch auf Finchs drittem Album "Rummelbums" (2022) vertreten.

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